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Beet & Blumen: Süßkartoffeln, Paprika, Gurken: So klappt's mit dem eigenen Gemüsegarten

Beet & Blumen

Süßkartoffeln, Paprika, Gurken: So klappt's mit dem eigenen Gemüsegarten

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    Ein eigener Gemüsegarten ist vor allem in Corona-Zeiten zum Trend geworden.
    Ein eigener Gemüsegarten ist vor allem in Corona-Zeiten zum Trend geworden. Foto: Julian Leitenstorfer

    Wechselhaft, windig, kühl – das Wetter ist noch nicht so, dass man von einem Wonnemonat sprechen will. Dennoch ist nicht zu übersehen, wie es überall grünt und blüht, welch wunderbare Düfte in der Luft liegen. Hobbygärtner starten im Mai richtig durch, Zeit also, unsere Expertin der Bayerischen Gartenakademie, Marianne Scheu-Helgert, nach ihren aktuellen Tipps zu fragen:

    Die "Sensibelchen" brauchen ein paar Tage im Schatten

    Weil die Eisheiligen vorbei sind und Frostnächte nicht mehr drohen, können auch die empfindlichsten Kübelpflanzen raus aus ihren Winterquartieren. Doch Vorsicht: Wer es gut mit Bougainvillea, Hibiskus, Zitrusbaum & Co. meint, stellt die mediterranen Schönheiten nicht gleich in die pralle Sonne. Zunächst sollten Hobbygärtner ihren Sensibelchen ein paar Tage an der Hauswand im Schatten gönnen, damit sie sich ans Licht und die Außentemperatur gewöhnen.Erst dann sollten sie an ihren Sommerplatz kommen.

    Muss man sie umtopfen? Das kommt auf die Wurzeln an, erklärt Scheu-Helgert. Haben sie sich schon an den Topfrand gearbeitet, ist ein Umtopfen anzuraten. In der Regel gelte es, Kübelpflanzen alle zwei bis drei Jahre umzutopfen. Auch Düngen ist nun wichtig, wenn man will, dass die Kübelpflanze weiter an Größe und Pracht gewinnt. Und was aus der Form geraten ist, kann zurückgeschnitten werden.

    Auch der Mangold sollte jetzt im Freiland ausgesät werden.
    Auch der Mangold sollte jetzt im Freiland ausgesät werden. Foto: Julian Leitenstorfer

    Einlege- und Feldgurken, aber auch Buschbohnen sowie rote Rüben und Mangold kann man jetzt gut im Freiland aussäen, erklärt die Gartenbauingenieurin. Vor dem Säen sollte auf dem Gemüsebeet Kompost ausgebracht werden – nicht mehr allerdings als drei Liter auf einen Quadratmeter. Wichtig: Tomaten, aber auch Kohl und Sellerie reicht Kompost allein nicht. Sie benötigen auch Stickstoff, der in Form von Horngrieß der Erde beigemischt werden sollte. Die Faustregel laute hier: etwa 100 Gramm Horngries auf einen Quadratmeter. Allerdings warnt die Fachfrau: Horngrieß allein reicht auch wieder nicht, die Erde muss nach dem Düngen vor allem auch regelmäßig gegossen werden, sobald der Boden auszutrocknen droht.

    Paprikas lieber in große Töpfe pflanzen

    Überhaupt muss schon vor dem Aussäen geprüft werden, ob das Erdreich richtig schön feucht ist – was nach den ergiebigen Regenfällen der vergangenen Tage eigentlich der Fall sein müsste. Ansonsten muss vor dem Ansäen, nicht danach gegossen werden. Und beim Aussäen ist entscheidend, erklärt Scheu-Helgert, die Samenkörnchen nicht nur in die Saatrille zu geben, sondern sie dort sanft anzudrücken – etwa mit dem Rücken der Rübenhacke. Wer allerdings kräftig nach dem Einpflanzen auch gegossen werden will, sind Salatpflänzchen. „Und zwar nicht mit der Brause, sondern mit einem sanften Wasserstrahl, damit sich der Spalt zwischen Erde und Wurzeln schließt.“

    Wer mit dem Gartenschlauch gießt, sollte auf den richtigen Wasserdruck achten.
    Wer mit dem Gartenschlauch gießt, sollte auf den richtigen Wasserdruck achten. Foto: Kai Remmers, dpa

    Wer es mal mit den eigenen Paprikas versuchen will, dem rät die Fachfrau, die Pflanzen lieber nicht ins Beet, sondern in große Töpfe zu pflanzen. Das vitaminreiche Gemüse hat eine lange Entwicklungszeit und ist empfindlich, wenn es nachts kühl wird. „In einem Kübel mit einem Fassungsvermögen von 15 Litern gedeihen Paprikapflanzen besser.“ Sie lassen sich daher auch gut auf dem Balkon anpflanzen.

    Süßkartoffeln sind gerade sehr begehrt, brauchen aber viel Platz

    Und Süßkartoffelfans rät die Expertin, sich schon jetzt schöne Pflanzexemplare zu besorgen. Das Gemüse ist sehr begehrt. Wie die Paprika gedeihen auch Süßkartoffeln am besten in einem Topf, allerdings benötige man einen sehr großen: Das Fassungsvolumen sollte 30 Liter sein. „Kleine Balkonkästen werden von den Pflanzen regelrecht gesprengt“, warnt Scheu-Helgert. Ein guter Standort ist ihrer Ansicht nach auch im Beet über einer Mauer, handelt es sich doch um Rankpflanzen beziehungsweise Windengewächse.

    Süßkartoffeln gedeihen am besten in einem großen Topf und können von „Kopf bis Fuß“ verzehrt werden.
    Süßkartoffeln gedeihen am besten in einem großen Topf und können von „Kopf bis Fuß“ verzehrt werden. Foto: Frank Rumpenhorst, dpa

    Und keine Angst, wenn sich länger beim Wachsen nichts tut, Süßkartoffeln wachen erst so richtig im Juni, Juli auf, wenn es schön warm ist. Übrigens kann die Süßkartoffel im Gegensatz zur normalen Kartoffel von „Kopf bis Fuß“ verzehrt werden, sprich, auch die Blätter sind wie Spinat zu verwenden. Auch roh seien Süßkartoffel ein Genuss. Während allerdings Hobbykartoffelanbauer sich immer wieder freuen, wenn sie ihre erste geerntete Frühkartoffel gleich auf den Grill legen, müssen Süßkartoffeln nach der Ernte noch etwa zwei Wochen nachreifen. „Der beste Platz dafür ist ein etwa 16 Grad warmer Wohnungskeller.“ Besitzer etwas größerer Balkone sind damit geradezu aufgerufen, es mal mit dem Eigenanbau von Süßkartoffeln zu versuchen.

    Wer Buchsbaumzünsler im Garten entdeckt - sofort beseitigen!

    Plötzlich war dann alles voll mit diesen Buchsbaumzünslern! Solche verzweifelten Sätze kennt Marianne Scheu-Helgert nur zu gut. Allerdings stimme das mit dem „Plötzlich“ nicht. Im Gegenteil. Die Biester sind längst unterwegs, allerdings so klein, dass sie nur bei genauem Blick zu erkennen sind und sofort beseitigt werden müssen. Ist der Befall erst einmal sichtbar und massiv, helfe nur noch das Spritzen: „Bacillus thuringiensis sind biologische Insektizide, die unter verschiedenen Namen in Gartenfachgeschäften erhältlich sind.“ Allerdings gibt es an dieser Feind-Front auch gute Nachrichten: Immer mehr Vögel fressen die Larven des von vielen Hobbygärtnern so gefürchteten Schädlings.

    So sieht er aus, der Buchsbaumzünsler.
    So sieht er aus, der Buchsbaumzünsler. Foto: Helene Monzer (Archiv)

    Nicht vergessen sollten Gartenfreunde auch die Schnecken. Denn auch hier gelte es, regelmäßig zu schauen und die Viecher so rasch wie möglich zu bekämpfen. Auch auf Blattläuse sollte man achten: „Noch kleine Kolonien zum Beispiel unterhalb von Rosenknospen zerdrückt man am besten sofort.“

    Infos der Bayerischen Gartenakademie gibt es online unter: www.lwg.bayern.de. Das Gartentelefon ist unter 0931/9801147 Montag und Donnerstag von 10 bis 12 Uhr und von 13 bis 16 Uhr erreichbar. Fragen auch per Mail an bay.gartenakademie@lwg.bayern.de.

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