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Bayern: Wildschwein-Alarm: Situation droht aus dem Ruder zu laufen

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Wildschwein-Alarm: Situation droht aus dem Ruder zu laufen

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    Während den einen bei diesem Bild das Herz aufgeht, ist es anderen – vor allem Landwirten – ein Graus. Sie leiden unter den Schäden, die die Tiere auf ihren Feldern anrichten.
    Während den einen bei diesem Bild das Herz aufgeht, ist es anderen – vor allem Landwirten – ein Graus. Sie leiden unter den Schäden, die die Tiere auf ihren Feldern anrichten. Foto: David Ebener, dpa

    Die rasant steigende Zahl der Wildschweine in Bayern löst Besorgnis im Agrarministerium aus. Fachminister Helmut Brunner (CSU) warnt, dass die Situation aus dem Ruder laufen könnte. Die bayerischen Jäger schießen zwar eine Rekordzahl von Sauen - doch vermehren sich die Schweine dennoch wie nie zuvor. "Richtig ist, dass die Jäger in den letzten Jahren durchaus erfolgreich waren. Wenn sie 66 000

    Doch hat der Jagdeifer die Wildschweinvermehrung nicht gebremst: "Wir stellen aber auch fest, dass mancherorts eine Verdreifachung der Population eintritt, wenn die Bedingungen optimal für die Schweine sind", sagte Brunner. "Es besteht die Gefahr, dass diese Entwicklung aus dem Ruder läuft." 

    Der Hintergrund: Bis vor wenigen Jahrzehnten gab es in weiten Teilen Bayerns überhaupt keine Wildschweine. Inzwischen haben sich die Sauen jedoch flächendeckend übers Land verbreitet. Sie richten vielerorts Schäden auf Feldern und in Gärten an, so dass es seit Jahren Konflikte zwischen Bauern, Jägern und örtlichen Behörden gibt. Insbesondere der Jagdverband fühlt sich häufig zu Unrecht an den Pranger gestellt. 

    Wildschweine als Überträger der Afrikanischen Schweinepest

    Abgesehen von Schäden in der Landwirtschaft droht eine andere Gefahr am Horizont: "In den baltischen Staaten ist die Afrikanische Schweinepest bereits aufgetreten, und Wildschweine sind potenzielle Überträger", sagte Brunner. 

     Brunner appelliert daher an die Kombattanten in Bauern-, Jägerschaft und Behörden, gemeinsam Lösungen zu suchen: "Ich meine, wir können mit den herkömmlichen Methoden der Bejagung dieses Problems nicht mehr Herr werden", sagte der niederbayerische CSU-Politiker. "Wir brauchen ein Zusammenwirken aller Akteure. Auch die Grundstücksbesitzer müssen aktiv mitwirken, wenn wir dieses Problem lösen wollen." 

    Eine Idee, die nach Brunners Einschätzung bei der Lösung des Sauenproblems helfen könnte: "Wir versuchen beispielsweise, Waldrandstreifenprogramme anzubieten, damit der Übergang von Wald und Feld nicht mehr so abrupt ist. Das ist gut für die Bienen, und gut für die Jäger, die dann bessere Sicht haben."

    Gegenseitige Schuldzuweisungen könne man sich beim Thema Wildschwein nicht mehr leisten. "Ich will, dass hier alle Fakten auf den Tisch kommen." Im Herbst will Brunner alle Beteiligten bei einem Symposium an einen Tisch bringen. dpa

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