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Bayern: Wie der Aprilscherz eines Vaters über verkürzte Sommerferien komplett eskalierte

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Wie der Aprilscherz eines Vaters über verkürzte Sommerferien komplett eskalierte

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    Derzeit sind die meisten Klassenzimmer in Deutschland leer.
    Derzeit sind die meisten Klassenzimmer in Deutschland leer. Foto: Klaus-Dietmar Gabbert, dpa (Archiv)

    Das hat er sich sicher ganz anders vorgestellt. Ein Vater aus München wollte seine drei Kinder mit einem Aprilscherz veräppeln. Er manipulierte, wie die Deutsche Presse-Agentur berichtet, einen Screenshot der Spiegel-Webseite. Darauf hieß es dann, dass die großen Sommerferien in Bayern um drei Wochen verkürzt werden, um den wegen des Coronavirus ausgefallenen Unterricht nachzuholen.

    "Das war eine spontane Idee in der Früh", erklärte der Münchner Vater später. Der Erfolg war nämlich mäßig, der Vater enttäuscht. Seine Tochter habe zwei Sekunden lang ungläubig geschaut. "Dann hat sie gesagt: April, April". Doch sein Sohn habe die vermeintliche Nachricht abfotografiert und in die WhatsApp-Gruppe seiner Schulklasse geschickt.

    Aprilscherz verbreitet sich wie ein Lauffeuer

    Wie ein Lauffeuer verbreitete sich die Nachricht über die sozialen Netzwerken. Sogar der Spiegel stellte auf Twitter klar, dass das Bild eine verfälschte Kopie seiner Webseite zeige und erklärte: "Die Geschichte stand nie auf unserer Seite."

    Einen Nerv traf das Foto auch bei Bayerns Kultusminister Michael Piazolo, der offensichtlich von einer geplanten Aktion ausging: "Derartige missglückte Aprilscherze mitten in der Corona-Krise sorgen nur für Unruhe und Verunsicherung", schimpfte Piazolo empört.

    Söder verärgert über den Aprilscherz des Münchner Vaters

    Und auch Ministerpräsident Markus Söder war verägert. "Ich finde Aprilscherze immer lustig, aber bitte nicht im Zusammenhang mit Corona", erklärte Söder im Laufe einer Pressekonferenz, bei der er den Scherz mit den verkürzten Schulferien ansprach. Der Vater aus München reagierte auf Twitter auf den Spiegel-Tweet und schrieb: "Upps, sorry... das war eigentlich nur ein Aprilscherz."

    "Den Gag für meine Kinder bereue ich nicht, aber die Auswirkungen", sagte der Vater, der im Onlinemarketing arbeitet. Er sei erstaunt, wie unfassbar schnell sich das verbreitet habe. "Das ging durch Bayern innerhalb von zwei Stunden, ich habe da wohl einen Nerv getroffen." (dwo/dpa)

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