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Bayern-Ticket: Betrug mit Bayern-Ticket: Bahn engagiert verdeckte Ermittler

Bayern-Ticket

Betrug mit Bayern-Ticket: Bahn engagiert verdeckte Ermittler

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    Das Bayern-Ticket der Bahn ist beliebt und praktisch: Für relativ wenig Geld kann man so durch den Freistaat reisen. Doch Betrüger machen damit Kasse. Die Bahn setzt nun verdeckte Ermittler ein.
Symbolbild
    Das Bayern-Ticket der Bahn ist beliebt und praktisch: Für relativ wenig Geld kann man so durch den Freistaat reisen. Doch Betrüger machen damit Kasse. Die Bahn setzt nun verdeckte Ermittler ein. Symbolbild Foto: Tobias Hase, dpa

    Bei den Bahn-Kunden ist das Bayern-Ticket sehr beliebt. Mehrere Bahnfahrer können mit dem Ticket für relativ wenig Geld durch

    Bahn: Betrüger verwenden Bayern-Ticket mehrfach

    Die Deutsche Bahn bezeichnet die Betrüger als "Schlepper". Diese verwenden eins der Bayern-Tickets mehrfach mit immer anderen Mitfahrern. So kassieren die Betrüger immer wieder Geld. Eigentlich können mit einem Bayern-Ticket bis zu fünf Reisende einen Tag lang mit Nahverkehrszügen durch den Freistaat fahren - die Mitfahrer dürfen aber im Laufe der Reise nicht getauscht werden.

    Die Deutsche Bahn will jetzt gegen den Bayern-Ticket-Missbrauch vorgehen. Das Unternehmen setzt nun verdeckte Ermittler gegen die Betrüger ein. Fahrgastschützer kritisieren dies.

    30-50 "Schlepper" in Bayern aktiv

    Das Bayern-Ticket der Bahn

    Mit einem Bayern-Ticket können bis zu fünf Reisende einen Tag lang durch den Freistaat fahren.

    Das Ticket gilt in Nahverkehrszügen, S- und U-Bahnen sowie in fast allen Linienbussen.

    Der Preis für das Ticket richtet sich nach der Anzahl der Mitfahrer.

    Alleinreisende zahlen am Automaten 22 Euro und am Schalter 24 Euro für das Ticket.

    Für jeden Mitfahrer kommen vier Euro dazu.

    Die Größe der Gruppe muss dementsprechend vor der ersten Fahrt festgelegt werden.

    Zudem muss der Inhaber seinen Namen auf dem Ticket eintragen.

    Es ist nicht erlaubt, die Mitfahrer im Laufe der Reise zu tauschen.

    Die Bahn nimmt ans, dass etwa 30 bis 50 sogenannte Schlepper in Bayern aktiv sind. Das sagt Reinhard Saß von DB Regio am Mittwoch in München. Laut dem Unternehmen nehmen die Betrüger jeden Tag, an dem sie im Einsatz sind, etwa 100 Euro ein.

    Bundesweite Zahlen hat die Bahn bisher nicht - vergleichbare Tickets gibt es aber auch in anderen Ländern. Es handele sich um "ein bundesweites Phänomen mit wechselnden regionalen Schwerpunkten", teilten die regionalen Pressestellen der Bahn auf Nachfrage mit.

    Bayern-Ticket-Betrüger

    In Bayern seien die Bayern-Ticket-Betrüger bis vor gut einem Jahr kein Thema gewesen. "Es gibt Kollegen in anderen Regionen, die das schon sehr viel länger angegangen sind", sagte Bahn-Mitarbeiter Saß. "In Schleswig-Holstein explizit gab es das schon viel früher." Aufmerksam wurde die Bahn in Bayern durch Medienberichte sowie Hinweise von Mitarbeitern und Kunden, die sich über die "Schlepper" beschwerten.

    Bahn setzt verdeckte Ermittler ein

    Die verdeckten Ermittler von DB Sicherheit und DB Regio heften sich an die Fersen der Betrüger. Nach der ersten legalen Fahrt mit einer Reisegruppe machen sich die "Schlepper" mit neuen Mitfahrern auf die nächste Reise. Bei der Fahrkartenkontrolle im Zug schlagen die Zivilstreifen zu: Bei bisher elf Einsätzen wurden acht "Schlepper" und 18 Mitfahrer geschnappt. Die Täter wurden wegen Betrugs angezeigt und bekamen Hausverbot für alle Bahnhöfe in Bayern. Die Mitfahrer mussten 40 Euro für das Schwarzfahren bezahlen.

    Kritik an Einsatz von Zivilstreifen

    Heidi Tischmann vom Verkehrsclub Deutschland sieht den Einsatz der Zivilstreifen kritisch: "Die sind gezwungen, hart durchzugreifen, weil sie selber unter Beobachtung stehen." Für Kulanz sei kein Platz. Die Bahn müsse zwar einschreiten, wenn es Betrugsversuche gebe, sagte der Sprecher des Fahrgastverbandes Pro Bahn, Gerd Aschoff. Aber: "Es entsteht der Eindruck, dass die Mittel doch sehr drastisch sind." dpa/AZ

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