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Bayern: Schwule Politiker aus dem Landtag wollen zusammen Vorbild sein

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Schwule Politiker aus dem Landtag wollen zusammen Vorbild sein

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    Die Regenbogenfahne gilt als Symbol der Lesben- und Schwulenbewegung.
    Die Regenbogenfahne gilt als Symbol der Lesben- und Schwulenbewegung. Foto: Jens Kalaene, dpa (Symbolbild)

    Wie es halt manchmal so ist auf Weihnachtsfeiern: Da steht man zusammen, redet über dies und das und beschließt, künftig mehr miteinander zu unternehmen. So geschehen auch am Dienstagabend bei der vorweihnachtlichen Feier im Bayerischen Landtag zwischen den drei Abgeordneten Jürgen Mistol, Florian Siekmann (beide Grüne) und Sebastian Körber (FDP) – und just war sie geboren, die erste schwule Parlamentariergruppe in der Geschichte des Landtags.

    „Das war eine ganz spontane Idee“, erklärt Mistol. Zuvor hätten sich die Politiker unter anderem über den Umgang mit der eigenen Homosexualität unterhalten – zum Beispiel, wenn in Gesprächen mit Bürgern die Frage nach dem Familienstand aufkomme. „Wir haben darüber gesprochen, wie wir damit umgehen“, erklärt Mistol. Er selbst gehe mit dem Thema sehr offen um und die Menschen würden sehr positiv darauf reagieren. „Ich finde es gut, wenn man sichtbar macht, dass es in unserer Gesellschaft unterschiedliche Lebensentwürfe gibt. Und wir als Politiker können da auch Vorbilder sein.“

    Für die nun gegründete, überfraktionelle schwule Parlamentariergruppe gebe es bislang keine konkreten Ziele. „Wir werden uns in Zukunft aber bestimmt das ein oder andere Mal zusammensetzen und uns zu spezifische Themen Gedanken machen“, kündigt Mistol an. Gehe es nach ihm, dürfe die Gruppe auch noch größer werden: „Ich fände es schön, wenn sich noch ein paar Kollegen anschließen würden. Rein statistisch gesehen müsste es im Landtag mehr als drei schwule Abgeordnete geben.“

    Schwule Parlamentariergruppe: Gibt es noch andere Gruppen dieser Art?

    Anders als im Bundestag, wo parlamentarische Gruppen gewisse Formalia erfüllen müssen, sind derartige Gruppen im Landtag lediglich ein loser Zusammenschluss von Abgeordneten und eher eine Seltenheit. So hatten sich beispielsweise vor einigen Jahren in der Debatte um das Rauchverbot in bayerischen Gaststätten mehrere Ärzte aus verschiedenen Fraktionen zusammengetan, um aus medizinischer Sicht für ein strengeres Verbot zu plädieren.

    Ihm sei derzeit keine andere Gruppe dieser Art bekannt, erklärte ein Sprecher des Landtags auf Nachfrage. Und auch die parlamentarische Fußballmannschaft, die in der Vergangenheit unter anderem Spiele gegen Ministerien oder Behörden absolvierte, sei aktuell inaktiv. Seit der Landtagswahl im Oktober 2018 habe sich noch keine neue Mannschaft formiert. Aber wer weiß: Die nächste Weihnachtsfeier kommt bestimmt...

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