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Bayern: Schüler haben mehr Zeit zum Lernen

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Schüler haben mehr Zeit zum Lernen

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    Bayern setzt verstärkt auf Flexibilität innerhalb des Gymnasiums.
    Bayern setzt verstärkt auf Flexibilität innerhalb des Gymnasiums. Foto: Kzenon, fotolia.com

    Für Bayerns Kultusminister Ludwig Spaenle (CSU) ist individuelle Lernzeit für jeden Schüler keine Frage des Systems. Jede Schulart in Bayern biete Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit, sich die Zeit zu nehmen, die sie bräuchten. Spaenle zählt auf: die flexible Grundschule, in der Kinder die ersten drei Klassen in zwei oder drei Jahren durchlaufen können, die Möglichkeit, die Mittelschule bis zum mittleren Bildungsabschluss in elf statt in zehn Jahren zu durchlaufen, Einführungsklassen für den Übergang von der Mittelschule auf Gymnasium und vieles mehr. Und jetzt gibt es am

    „Dieser neue Weg ist bundesweit einmalig“, sagt Spaenle im Gespräch mit unserer Zeitung. Künftig können Schüler in der Mittelstufe des achtjährigen Gymnasiums ein Jahr zusätzliche Lernzeit einschieben. Gerade die

    Schüler müssen an die Hand genommen werden

    Das stelle das Gymnasium vor neue Herausforderungen. Schüler müssten an die Hand genommen und mit ihnen der für sie richtige Weg gefunden werden, so der Minister. Bei der Variante eins des Flexibilisierungsjahrs entscheidet der Schüler am Ende eines bestandenen Schuljahres der Jahrgangsstufe 8, 9 oder 10, die Klasse noch einmal zu machen. Er gewinnt ein Jahr und kann mit reduzierten Fächern und zusätzlichen Förderstunden Stärken und Schwächen aufarbeiten. Bei der Variante zwei entscheidet der Schüler schon vorher, ob er die Klasse 8 oder 9 in zwei Etappen durchlaufen will. Vor diesen Schritten steht aber ein „Frühwarnsystem“ mit Beratungen und Gesprächen zwischen Eltern und Lehrern.

    Karl-Heinz Bruckner, Landesvorsitzender der Direktoren-Vereinigung der bayerischen Gymnasien, ist als Mitglied des Runden Tisches von dem „neuen Werkzeugkasten“ überzeugt. Damit erhielten Lehrer erstmals mehr Zeit, sich um die Lernprobleme der Schüler zu beschäftigen, sagt der Direktor eines Nürnberger Gymnasiums. Seine Schule habe bereits Erfahrungen mit neuen Formen gemacht. „Wir haben erfolgreich ein Lerncoaching ausprobiert“, sagt er.

    Spaenle lehnt ein Gemeinschaftsschul-Modell scharf ab

    Bildung ist im Jahr der Landtagswahl Wahlkampfthema. Spaenle weiß, dass mit Bildungsthemen Wahlen verloren gehen können. Er beobachtet im Grün-Rot regierten Baden-Württemberg, das mit seinen Gemeinschaftsschulen und den nebeneinander geführten G-8- und G-9-Zweigen neue Wege geht, einen Angriff auf das Gymnasium. Auch die Bayern-SPD plant mit einem Gemeinschaftsschul-Modell, das Spaenle scharf ablehnt, eine Offensive gegen das bestehende Gymnasium. Das Bayern-Abitur würde dann bundesweit nicht mehr anerkannt, sagt er.

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