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Bayern: ORF und SRF sollen weiterhin frei empfangbar bleiben

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ORF und SRF sollen weiterhin frei empfangbar bleiben

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    Ist der Bildschirm bald schwarz? ORF soll verschlüsselt werden. Die Freien Wähler haben eine Massenpetition gestartet.
    Ist der Bildschirm bald schwarz? ORF soll verschlüsselt werden. Die Freien Wähler haben eine Massenpetition gestartet. Foto: Imago

    Noch können einige tausend Haushalte in den bayerischen Grenzregionen die öffentlich-rechtlichen Programme Österreichs (ORF) und der Schweiz (SRF) empfangen. Die Grenze verläuft laut Hannes Valtiner, Diplom-Ingenieur und Medientechniker aus Salzburg, über das südliche Oberbayern, das südliche Schwaben hin zur Bodenseeregion. Doch mit dem Umsonstfernsehen der werbefreien Sender ORF und SRF soll es in diesen Gebieten ab 2017 vorbei sein. Der ORF stellt den Übertragungsstandard über Antenne von DVB-T auf DVB-T2 um. Die Sendesignale werden dadurch verschlüsselt – ungeachtet des Übertragungswegs. Dann blieben auch in den letzten deutschen Haushalten die Bildschirme bei österreichischen Programmen schwarz.

    ORF: Freie Wähler wollen Verschlüsselung verhindern

    Der Grund für die Verschlüsselung sind nach Angaben des ORF die Lizenzrechte für Filme und Sportereignisse, die oftmals in den USA liegen. Der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Freien Wähler, Bernhard Pohl (Kaufbeuren), gibt sich zuversichtlich, dass bei einer geschickten Verhandlung des ORF mit amerikanischen Rechteinhabern das Lizenzproblem gegen geringfügig höhere Kosten gelöst werden könne. Diese Ausgaben würden sich laut Pohl durch den größeren Werbemarkt ausgleichen.

    Der Salzburger Medientechniker Valtiner ist sich sicher, dass eine teilweise Umstellung bereits am 5. Mai dieses Jahres beginnt. Dann sollen erste Signale am Bregenzer Pfänder verschlüsselt werden. Nur wenige Haushalte würden davon etwas mitbekommen, da nur ORF III, ORF Sport Plus sowie die beiden österreichischen Privatsender Puls 4 und ATV betroffen sind. „Das bemerken nur diejenigen in der Bodenseeregion und im südlichen Allgäu, die diese kleinen österreichischen Sender über Antenne empfangen.“ Die Fernsehzuschauer über Kabel merken davon nichts; sie haben diese Programme noch nie empfangen. Auf Nachfrage unserer Zeitung erklärte der ORF, dass es derzeit noch keinen genauen Zeitplan für die Verschlüsselung gebe.

    Massenpetition: ORF und SRF sollen empfangbar bleiben

    Eine komplette Verschlüsselung möchten die Freien Wähler nicht hinnehmen und starteten deshalb eine Massenpetition für den Erhalt des kostenlosen Empfangs wenigstens je eines österreichischen und schweizerischen Senders. Vertreter im Medienrat der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien sollen laut der Freien Wähler Verhandlungen mit dem ORF und SRF aufnehmen. „Wir wollen die Medienvielfalt und den Status quo erhalten“, sagt FW-Fraktionsvize Pohl. Die Haushalte, die bisher die ORF- und SRF-Programme empfangen, sollen diese weiterhin sehen. Bei wem jetzt schon bei diesen Programmen der Fernseher schwarz ist, für den bleibt er das auch in Zukunft. „Wenn wir jetzt nichts tun, ist es in zwei Jahren endgültig mit dem ORF im südlichen Bayern vorbei“, sagt Pohl.

    Florian Streibl (Oberammergau), Parlamentarischer Geschäftsführer der Freien Wähler, spricht von einer „künstlichen Grenze zwischen Tirol und Oberbayern“ – in einem Europa, in dem Grenzen abgebaut werden. Die Freien Wähler erklärten, dass auch der Tiroler Landeshauptmann Günther Platter sowie der ORF-Stiftungsrat des Landes Tirol die Verschlüsselung als dramatisch erachten. Die CSU ist von der Petition nicht beeindruckt: Medienpolitiker Markus Blume nannte die Forderungen der Freien Wähler „völlig fern der Realität“. mit dpa

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