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Bayern: Mord in Krailling: Kriminologe spricht über Tatmotiv

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Mord in Krailling: Kriminologe spricht über Tatmotiv

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    Ein Onkel soll die beiden Mädchen Chiara und Sharon aus Krailling getötet haben. Tatmotiv: angeblich ein Streit ums Erbe. Ein Kriminologe hält das für möglich.
    Ein Onkel soll die beiden Mädchen Chiara und Sharon aus Krailling getötet haben. Tatmotiv: angeblich ein Streit ums Erbe. Ein Kriminologe hält das für möglich.

    Der Mord von Krailling an zwei Mädchen erschüttert das ganze Land. Der eigene Onkel soll die Schwestern Chiara und Sharon ermordet haben. Das Motiv liege im Dunkeln sagen die Ermittler, es wird aber ein Erbschaftsstreit als Motiv vermutet. Christian Pfeiffer, Kriminologe und Direktor des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen, hält dies für durchaus möglich.

    "Geld oder zurückgewiesene Liebe sind die beiden großen Hasserzeuger", so Pfeiffer. Der Kriminologe weiter: "Wenn dann noch eine Verrohung, meist in der eigenen Kindheit begründet, hinzu kommt, dann kann es zu einer tödlichen Eskalation kommen. Gerade Erbstreitigkeiten und eine verschmähte Liebe sind die häufigsten Motive bei Tötungsdelikten."

    Motiv: Rache an Mutter der toten Kinder von Krailling?

    Es stellt sich jedoch die Frage, weshalb der Onkel dann die beiden Mädchen Chiara und Sharon getötet hat und nicht die Mutter der beiden Kinder aus Krailling. Auch hierauf hat Pfeiffer eine Antwort: "Folgende Gedanken könnten einem Mörder Befriedigung geben: "Einer Mutter das Liebste nehmen, was sie hat, ihre Kinder. Das ist die perfekte Rache, sie wird ihres Lebens nicht mehr froh, grämt sich bis zum Ende ihrer Tage und von der Erbschaft hat sie nichts mehr." Hinzu kommt, dass das Risiko des Mörders geringer ist, Kinder können sich nicht so stark wehren wie Erwachsene."

    Der Verdächtige soll Schicksalschläge erlitten haben, Frau und Sohn sollen ernsthaft erkrankt sein. Auch dies könne für die Tat eine Rolle spielen, so Pfeiffer: "Menschen, die sich als Verlierer sehen, die immer wieder Pech im Leben hatten, haben eine wesentlich geringere Frustrationsgrenze als andere und entwickeln eher starke Neidgefühle. Sie stehen oft isoliert da und verkraften eine weitere Niederlage nur schwer - auch das kann mit zu einer Gewalttat führen."

    Rückblick: Tatverdächtiger festgenommen

    Chiara und Sharon sind tot, seit mehr als einer Woche. Als dringend tatverdächtig wurde am Freitagabend der Onkel der beiden Mädchen aus Krailling festgenommen. Er wurde auch schon zweimal verhört, ohne große Ergebnisse. Dies gab jedenfalls die Polizei auf einer Pressekonferenz am Samstagmittag bekannt. In den Verhören habe der Mann einen distanzierten Eindruck gemacht, so als ob ihn die Sache nicht berühre. Auch das Tatmotiv erhellte sich nicht, der Mord an den beiden Mädchen Chiara und Sharon sei aber heimtückisch gewesen, so die Ermittler.

    Tote Mädchen: DNS führte Polizei zum Täter

    Auf die Spur des Täters hatte die Ermittler der Soko Margarete eine Blut- und somit DNS-Spur gebracht. Der Täter könnte sie sich selbst zugefügt haben, als er mit Messer und wohl auch Hantel die Schwestern Chiara und Sharon brutal getötet hatte. Für diese Theorie spricht auch, dass bei dem festgenommenen Tatverdächtigen aus Peißenberg, der Postbote und selbst Vater von vier Kindern sein soll, Verletzungen festgestellt worden sind.

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