Bei Twitter hagelte es Spott für die neue Schutzausrüstung der bayerischen Polizei. Sie erinnere an Darth Vader („Star Wars“) oder Lord Helmchen („Spaceballs“). Tatsächlich aber geht es bei der neuen Ausrüstung um eine sehr ernste Angelegenheit. Die Beamten sollen sich im Fall eines terroristischen Angriffs auch vor Kalaschnikows oder anderen, besonders gefährlichen Kriegswaffen schützen können.
Normale Schutzwesten sind gegen Munition, die aus Langwaffen abgefeuert wird, zwecklos. Deshalb sollen, wie Innenminister Joachim Herrmann (CSU) ankündigte, kommendes Jahr schrittweise alle rund 5000 Streifenwagen der bayerischen Polizei mit jeweils zwei Garnituren der neuen Schutzausrüstung bestückt werden.
Ausrüstung kostet rund 30 Millionen Euro
Der Helm ist aus Titan und hat die spezielle Form, um Kugeln abzulenken. Die Schutzweste ist mit besonders stabilen Keramikverbundplatten verstärkt. Das Gesamtgewicht von Helm und Weste liegt bei 14 Kilo.
Für den normalen Dienst, so sagt ein Sprecher des Innenministeriums, eigneten sich diese schweren Teile nicht. Bisher kommen sie nur bei Spezialeinheiten zum Einsatz. Künftig aber sollen alle Beamten, die auf Streife sind und überraschend mit einer terroristischen Bedrohung konfrontiert werden, schnellen Zugriff auf diese Ausrüstung haben. Das Innenministerium rechnet mit Gesamtkosten in Höhe von rund 30 Millionen Euro. jub, AZ