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Bayern: Landtag sagt Nein zu Gedenktafeln an NS-Gebäuden

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Landtag sagt Nein zu Gedenktafeln an NS-Gebäuden

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    Auch das Gebäude der staatlichen Musikhochschule in München hat eine NS-Vergangenheit: Der "Führerbau", wurde bekannt durch die Unterzeichnung des Münchner Abkommens 1938.
    Auch das Gebäude der staatlichen Musikhochschule in München hat eine NS-Vergangenheit: Der "Führerbau", wurde bekannt durch die Unterzeichnung des Münchner Abkommens 1938. Foto: (Archivbild) Frank Leonhardt, dpa

    Die vielen NS-Bauten, die sich im Eigentum des Freistaats befinden, werden nicht für die Öffentlichkeit kenntlich gemacht. Die Grünen scheiterten am Mittwoch im Wissenschaftsausschuss des Landtags mit der Forderung, dass die Staatsregierung das Anbringen von Gedenktafeln an staatlichen Gebäuden zumindest prüfen solle. Doch das ging CSU, SPD und Freien Wählern zu weit. Das Argument: Es stehen so viele Bauten in Bayern in Verbindung mit der NS-Zeit, dass niemand wisse, wo man anfangen und aufhören solle. "Das ist nach meinem Dafürhalten uferlos", sagte der stellvertretende Ausschussvorsitzende Oliver Jörg (

    Urheber der Gedenktafelidee ist der Grünen-Abgeordnete Sepp Dürr. Sein Ausgangspunkt ist, dass in München und anderswo viele NS-Bauten weiter genutzt werden, ohne dass deren historischer Bezug für die Besucher sichtbar wäre. 

    Auch Ilse Aigner und Helmut Brunner arbeiten in ehemaligen NS-Bauten

    Beispiele gibt es allein in München zuhauf: Die Musikhochschule ist im sogenannten Führerbau untergebracht, in dem 1938 das Münchner Abkommen unterzeichnet wurde. Agrarminister Helmut Brunner führt seine Amtsgeschäfte im ehemaligen NS-Zentralministerium, Wirtschaftsministerin Ilse Aigner (beide CSU) residiert im ehemaligen Luftgaukommando Süd, an dessen Fassade bis heute gemörtelte Stahlhelme angebracht sind. 

    "Mir geht's nicht darum, Aufarbeitungsorgien bis in die letzte Verästelung zu machen", sagte Dürr. Er wolle sich auf die bedeutenden Bauten konzentrieren. "Es kann nicht sein, dass staatliche Gebäude zwölf Jahre der Geschichte einfach ausblenden." Doch auch SPD und Freie Wähler sind skeptisch. "Das lässt sich nicht eingrenzen", sagte der Ausschussvorsitzende Michael Piazolo (dpa

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