Fünf Kommunen entlang der Donau sorgen sich wegen Vereinbarungen im Koalitionsvertrag zum Hochwasserschutz an der Donau und haben sich an Ministerpräsident Markus Söder (CSU) gewandt. Der geplante Verzicht auf 50 Millionen Quadratmeter Rückhaltebecken sei nicht hinnehmbar, teilten die Landräte von Deggendorf, Passau und Straubing-Bogen sowie die Oberbürgermeister von Passau und Straubing in einem am Freitag veröffentlichten Schreiben an Söder mit.
Im Koalitionsvertrag hatten CSU und Freie Wähler angekündigt, auf dezentrale Regenrückhaltung und modernes Staustufenmanagement zu setzen. Die Polder Bertoldsheim und Eltheim/Wörthhof sollen entfallen.
"Hoffen, dass der Freistaat angemessen für Hochwasserschutz sorgt"
Die Unterzeichner des Schreibens wie der Präsident des Bayerischen Landkreistages und Landrat von Deggendorf, Christian Bernreiter (CSU), befürchten Nachteile für die donauabwärts gelegenen Gebiete. "Wir hoffen, dass der Freistaat Bayern angemessen für den Hochwasserschutz der niederbayerischen Bevölkerung sorgt", heißt es in dem Brief. Es sei ein Schlag ins Kontor, aus politischen Überlegungen von heute auf morgen auf immensen Rückhalteraum zu verzichten.
In den Landkreisen Deggendorf und Passau hatte 2013 ein Jahrhunderthochwasser enormen Schaden angerichtet. Als Folge wurden mehr Flächen in Flutpolder umgewandelt und Deiche weiter ins Landesinnere zurückverlegt. (dpa/lby)