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Bayern: Kampf gegen Schulsterben: SPD mobilisiert CSU-Bürgermeister

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Kampf gegen Schulsterben: SPD mobilisiert CSU-Bürgermeister

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    163 Schulen in Bayern sind von einer Schließung innerhalb der nächsten fünf Jahre bedroht. Viele Lokalpolitiker versprechen sich viel vom Konzept der Gemeinschaftsschule. Nun sprachen Politiker von SPD und CSU gemeinsam auf einer Pressekonferenz der SPD über die Problematik. (Symbolbild)
    163 Schulen in Bayern sind von einer Schließung innerhalb der nächsten fünf Jahre bedroht. Viele Lokalpolitiker versprechen sich viel vom Konzept der Gemeinschaftsschule. Nun sprachen Politiker von SPD und CSU gemeinsam auf einer Pressekonferenz der SPD über die Problematik. (Symbolbild) Foto: Christian Schwier, Fotolia.com

    Der Kampf gegen das Schulsterben in kleinen Gemeinden macht vor Parteigrenzen nicht länger halt. Gestern im Landtag traten erstmals bei einer Pressekonferenz der SPD-Fraktion auch zwei CSU-Bürgermeister gegen die Schulpolitik der CSU-Staatsregierung auf und sprachen sich für die Gemeinschaftsschule aus. Die Forderung lautet: Überall dort, wo Mittelschulstandorte in Gefahr sind und Eltern, Schüler und Gemeinde es wünschen, sollen alle Schüler bis zur zehnten Klasse gemeinsam unterrichtet werden können.

    163 von der Schließung gefährdete Mittelschulen in Bayern

    Um das Ausmaß des Problems zu dokumentieren, legte SPD-Bildungsexperte Martin Güll eine Liste der 163 gefährdeten Mittelschulen in Bayern vor. 20 dieser Schulen sind „faktisch geschlossen“, das heißt: Es gibt sie noch, aber es findet kein Unterricht mehr statt. Bei 57 weiteren Schulen handelt es sich um „Zahnlückenschulen“, an denen nur noch einige Jahrgänge unterrichtet werden. „Diese Schulen“, so Güll, „werden die nächsten zwei bis drei Jahre nicht überstehen.“ Bei allen übrigen Schulen auf der Liste sei in etwa vier bis fünf Jahren mit der Schließung zu rechnen.

    Güll und der Wissenschaftler Ernst Rösner vom Institut für Schulentwicklungsforschung Dortmund warfen der Staatsregierung vor, die Kommunen im Stich zu lassen. Als Kronzeugin trat ausgerechnet eine CSU-Politikerin auf: Claudia Forster, Bürgermeisterin von Denkendorf (Kreis Eichstätt).

    Kultusministerium fährt Gemeinschaftsschule in Denkendorf und Kipfenberg in die Parade

    Dort hatte man versucht, die Standorte Denkendorf und Kipfenberg durch eine Gemeinschaftsschule zu retten. In zweijähriger Arbeit wurde ein pädagogisches Konzept erstellt, dann sprachen sich in einer geheimen Umfrage 80 Prozent der Eltern dafür aus, dass ihre Kinder diese Schule besuchen. Das Kultusministerium lehnte den Antrag der beiden Gemeinden ab. Begründung: Eine bestmögliche Förderung der Schüler sei innerhalb des bestehenden Schulsystems gewährleistet, deshalb sei es nicht notwendig, „die bestehenden Schularten durch neue zu ergänzen“. Forster erwägt, gegen diesen Bescheid zu klagen.

    CSU- und SPD-Bürgermeister halten Gemeinschaftsschulen für ein gutes Konzept

    Ein anderer CSU-Bürgermeister, Siegfried Heß aus Leutershausen (Kreis Ansbach), will es trotz der ablehnenden Haltung der Staatsregierung versuchen. Ein Verbund von Mittelschulen, wie ihn das Ministerium empfiehlt, ändere an der Schülerzahl nichts. „Deshalb sind wir der Meinung, dass die Gemeinschaftsschule langfristig für uns eine gute Lösung wäre“, sagte Heß.

    Ähnlich äußerten sich die SPD-Bürgermeister Stefan Klaubert aus Arzberg (Kreis Wunsiedel) und Jürgen Sommer aus Donaustauf (Kreis Regensburg). Sommer berichtete, dass sogar schon Eltern aus

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