Der Bamberger Theologie-Professor Heinrich Bedford-Strohm wird neuer evangelischer Landesbischof in Bayern.
Die Landessynode - das Kirchenparlament - wählte den 51 Jahre alten Geistlichen am Montag in München zum Nachfolger von Landesbischof Johannes Friedrich. Dessen Amtszeit hat nach zwölf Jahren endet. Heinrich Bedford-Strohm wird damit neuer Oberhirte von rund 2,6 Millionen Protestanten in Bayern. Am 30. Oktober wird der neue Landesbischof von Bayern in der Nürnberger Lorenzkirche offiziell in sein Amt eingeführt.
Wer ist Heinrich Bedford-Strohm?
Die Sozialethik liegt Heinrich Bedford-Strohm sehr am Herzen. Das zeigt auch der Titel seiner Doktorarbeit aus dem Jahr 1992. Er lautete: "Vorrang für die Armen. Auf dem Weg zu einer theologischen Theorie der Gerechtigkeit". Und seine Habilitationsschrift von 1998, ebenfalls an der Universität Heidelberg eingereicht, widmete sich dem Thema "Gemeinschaft aus kommunikativer Freiheit. Sozialer Zusammenhalt in der modernen Gesellschaft aus theologischer Sicht".
Da passt es auch, dass der Theologie-Professor Bedford-Strohm bei seinen zahlreichen Kirchenämtern auch Vize-Vorsitzender in der Sozialkammer der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) ist.
Heinrich Bedford-Strohm wurde in Memmingen geboren
Bayerns künftiger Landesbischof stammt aus einer Pfarrersfamilie. Er kam am 30. März 1960 in Memmingen zur Welt. Und trat später in die Fußstapfen seines Vaters Albert Strohm und wurde auch Pfarrer und Theologe. Erfahrungen als Seelsorger sammelte Bedford-Strohm unter anderem als Pfarrer der Morizkirche in Coburg - hier predigte auch einst Martin Luther.
Seit 2004 hat er den Lehrstuhl für Systematische Theologie und Theologische Gegenwartsfragen an der Universität Bamberg inne und leitet dort die Dietrich-Bonhoeffer-Forschungsstelle für Öffentliche Theologie. Der Hochschullehrer ist mit der amerikanischen Psychotherapeutin Deborah Bedford-Strohm verheiratet, das Paar hat drei Kinder. dpa