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Bayern: Grippewelle bremst Rettungsdienste: Längere Wartezeiten für Patienten

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Grippewelle bremst Rettungsdienste: Längere Wartezeiten für Patienten

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    Die Grippewelle hat auch Rettungsdienste und Krankenhäuser erreicht. Das könnten Patienten an längeren Wartezeiten merken.
    Die Grippewelle hat auch Rettungsdienste und Krankenhäuser erreicht. Das könnten Patienten an längeren Wartezeiten merken. Foto: Axel Heimken (dpa)

    Die Grippe breitet sich immer weiter aus, Kliniken und Rettungsdienste gelangen an ihre Grenzen. Bis zu sechs Stunden müssen sich die Nürnberger derzeit gedulden, bis ein Krankentransport des Roten Kreuzes zu ihnen kommt, weil so viele Patienten transportiert werden müssen. Hinzu kommt, dass dort laut Bayerischer Rundfunk jeder fünfte Sanitäter selbst an Grippe erkrankt ist. Büro-Angestellte helfen im Rettungsdienst aus.

    Auch in Schwaben und Oberbayern liegen viele Sanitäter des Roten Kreuzes krank im Bett. Doch Landesgeschäftsführer Leonhard Stärk betont, dass der Rettungsdienst immer noch voll einsatzfähig sei. Beim Rettungsdienst der Johanniter in Schwaben sind hingegen kaum Mitarbeiter erkrankt. Deren Sprecherin Miriam Wolf sagt: „Alle sind gesund, um den Kranken zu helfen.“

    Grippe: In Krankenhäusern muss mit längeren Wartezeiten gerechnet werden

    In den Krankenhäusern der Region müssen Patienten unterdessen mit langen Wartezeiten rechnen. „Wir möchten um Verständnis bitten“, teilte das Klinikum Ulm deshalb gestern mit – und warnte: „Patientinnen und Patienten sollten bitte entsprechend etwas mehr Zeit und Geduld mitbringen.“ Auch in die Notaufnahme des Klinikums Augsburg kommen unverändert viele Kranke. „Patienten mit einer niedrigeren Behandlungspriorität müssen durch die große Nachfrage mit längeren Wartezeiten rechnen“, teilt Sprecherin Ines Lehmann mit.

    Das müssen Sie über Grippe wissen

    Grippe oder Influenza ist mehr als eine ganz normale Erkältung.

    Eine normale Erkältung - oder eben grippaler Infekt - äußert sich durch Husten, Schnupfen, Müdigkeit, Kopfschmerzen und leichtem Fieber.

    Gewöhnlich ist eine Erkältung nach etwa einer Woche wieder verschwunden.

    Von einer echten Grippe spricht man dann, wenn die Erkrankung durch das Influenza-Virus ausgelöst wurde.

    Übertragen wird das Grippevirus von Mensch zu Mensch über Tröpfcheninfektion.

    Typisch für eine Influenza ist - im Vergleich zu einer gewöhnlichen Erkältung zum Beispiel - der plötzliche Beginn mit schwerem Krankheitsgefühl und hohem Fieber.

    Grippewellen kursieren in der Regel acht bis zehn Wochen lang.

    In Deutschland sterben jährlich mehrere Tausend Menschen an Influenza.

    Im Winter sind Grippeviren noch aggressiver als sonst: "Influenzaviren sind besonders stabil, wenn es kalt und trocken ist", sagt Glasmacher.

    Gegen die echte Influenza kann man sich impfen lassen. Weil sich die Viren ändern, muss man den Impfschutz aber jedes Jahr erneuern

    Antibiotika helfen übrigens nicht gegen eine Grippe. Denn sie können nur Bakterien bekämpfen, nicht aber Viren.

    „Die Situation ist jeden Tag wieder neu spannend“, sagt Wolfram Firnhaber, Referatsleiter am Klinikum Memmingen: Jeden Tag müssen die Ärzte und Pfleger sich neu auf die Zahl der Influenza-Patienten einstellen. Und jeden Tag stellt sich die Frage, wie viele Mitarbeiter nicht zum Dienst kommen, weil sie an Grippe erkrankt sind. „Wir haben aktuell keinen Aufnahmestopp“, beruhigt Firnhaber zwar – „aber es gibt viel zu tun, und deshalb müssen die Patienten warten“.

    In einigen Kliniken hat sich die Lage entspannt

    In Mindelheim und Ottobeuren hat sich die Situation an den Kliniken mittlerweile wieder entspannt. Vergangene Woche berichtete Chefarzt Dr. Peter Steinbigler noch, dass sein Personal sogar „den einen oder anderen Patienten auch auf dem Gang stehen lassen“ musste. Gestern sagte er jedoch, dass die Aufnahmezahlen zurückgegangen seien und es deshalb wieder genügend freie Betten gebe.

    Die meisten Menschen infizierten sich vergangene Woche in Mittelfranken (320 auf eine Million Einwohner) und Niederbayern (392) mit der Grippe. Schwaben (70) und Oberbayern (111) vermeldeten relativ wenige Neuerkrankungen. Dies geht aus den Statistiken des Landesamtes für Gesundheit hervor. Die Dunkelziffer aller Erkrankten dürfte jedoch deutlich höher sein.

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