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Bayern: Freistaat will Hochwasserschutz verdoppelt - Gauck bewundert Helfer

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Freistaat will Hochwasserschutz verdoppelt - Gauck bewundert Helfer

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    Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer (l, CSU) fotografiert in Deggendorf (Bayern) Bundespräsident Joachim Gauck (3. v.l.) neben Helfern vom Technischen Hilfswerk (THW). Der Bundespräsident informiert sich in Deggendorf über die aktuelle Hochwasserlage.
    Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer (l, CSU) fotografiert in Deggendorf (Bayern) Bundespräsident Joachim Gauck (3. v.l.) neben Helfern vom Technischen Hilfswerk (THW). Der Bundespräsident informiert sich in Deggendorf über die aktuelle Hochwasserlage. Foto: Armin Weigel, dpa

    Bayern will seine finanziellen Aufwendungen für den Hochwasserschutz im kommenden Jahr verdoppeln. Ein Vorschlag von Umweltminister Marcel Huber (CSU) sehe Investitionen von mehr als 200 Millionen Euro im Jahr 2014 vor, sagte Ministerpräsident Horst Seehofer (

    Nach dem Hochwasser: Gauck beeindruckt, Seehofer plant

    Bei seinem Besuch im Flutgebiet Deggendorf zeigte sich Gauck erschrocken über die Kraft der Wassermassen, die er vom Hubschrauber aus sehen konnte. Auch die vom Hochwasser betroffenen Anwohner imponierten Gauck: "Das Allerbeeindruckendste ist aber: Du schaust die Menschen an - die sind total erschöpft, aber nicht traurig. Die sind innerlich bewegt." Das zeige ihm, dass die Deutschen sich in Notsituationen auf einander verlassen könnten. Der Bundespräsident sprach auch mit Einsatzkräften von THW und Bundeswehr. Im Anschluss wollte er die Technische Hochschule besuchen und sich ein Bild vom stark betroffenen Deggendorfer Ortsteil Fischerdorf machen.

    Chronologie: Rekord-Hochwasser in Deutschland

    Juni 2013 - Dauerregen verursacht Überschwemmungen in Bayern, Baden-Württemberg, Sachsen, Thüringen, Sachsen-Anhalt und Brandenburg. Mehrere Menschen sterben. Die Pegel waren von der Donau bis an die Elbe so hoch wie seit 500 Jahren nicht mehr.

    Januar 2011 - Im nördlichen Abschnitt der Elbe erreicht das Hochwasser vielerorts Rekordhöhen. Doch die Deiche halten.

    August 2010 - Extreme Regenfälle führen im Dreiländereck von Deutschland, Tschechien und Polen zu heftigem Hochwasser und Überschwemmungen.

    März/April 2006 - Wegen des Elbehochwassers wird in Teilen Sachsens Katastrophenalarm ausgerufen. Auch in anderen ostdeutschen Ländern gilt die höchste Alarmstufe.

    August 2005 - Das von Italien kommende Tief «Norbert» führt zu heftigen Regenfällen im Süden Bayerns, in Österreich und der Schweiz. In mehreren besonders vom Hochwasser betroffenen Landkreisen und Städten in Bayern wird Katastrophenalarm ausgelöst.

    August 2002 - Nach sintflutartigen Regenfällen rollt eine verheerende Elbeflutwelle von Tschechien nach Norddeutschland. In Dresden erreicht das Jahrhunderthochwasser einen Rekordhöchststand.

    Mai 1999 - Hochwasser setzt an Pfingsten Augsburg, aber auch Teile des Allgäus und anderer Städte in Schwaben unter Wasser. Der Schaden liegt im dreistelligen Millionenbereich.

    Juli 1997 - Nach starken Regenfällen hält das Jahrhunderthochwasser der Oder die Menschen in Brandenburg, Tschechien und Polen in Atem und verursacht Schäden in Milliardenhöhe.

    Das Kabinett will schon in der kommenden Woche Hubers Vorschlag zum Hochwasserschutz besprechen. "Wir wollen Gas geben, das schaffen wir nicht, wenn wir bremsen", betonte Seehofer. Zuvor hatte bereits die "Süddeutsche Zeitung" (Freitag) von der geplanten Aufstockung berichtet. Das Geld solle in neue Dämme, Deiche und Rückhaltebecken sowie in die Renaturierung von Auwäldern und andere Schutzmaßnahmen gesteckt werden, berichtete Blatt.

    Sinkende Pegel: Lage für Schifffahrt entspannt sich

    Auf den bayerischen Flüssen entspannt sich auch die Lage für die Schifffahrt mit den sinkenden Pegelständen. Auf Teilstrecken ist die Donau zwischen Regensburg und Passau bereits wieder befahrbar. An diesem Samstag (15. Juni) sollen nach Angaben des Wasser- und Schifffahrtsamtes in

    Die Krumbacher Talstraße war überschwemmt.
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    Zahlreiche Bäche und Flüße in der Region sind erneut über die Ufer getreten. Vielerorts mussten Bürger und Hilfskräfte gegen die Fluten kämpfen.

    Das Hochwasser wirkt sich nicht nur auf die Fracht-, sondern auch auf die Personenschifffahrt aus. Die Ausflugsreederei Wurm und Köck in Passau rechnet mit einem hochwasserbedingten Minus von 20 Prozent bei den Fahrgastzahlen. Geschäftsführer Florian Noé vermutet, dass viele Besucher die Katastrophenbilder noch vor Augen haben. "Das ist aber vorbei", sagt er. "Wer jetzt nach Passau kommt, der macht keinen Katastrophentourismus. Im Gegenteil. Er hilft mit, dass die materiellen Schäden nicht noch größer werden." dpa/lby

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