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Bayern: Dürfen Wölfe in Bayern bald wieder geschossen werden?

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Dürfen Wölfe in Bayern bald wieder geschossen werden?

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    Ein Wolfsrudel in Hessen (Archiv): Auch in Bayern wurden jetzt mehrere Jungtiere nachgewiesen, die wild in der Natur aufwachsen.
    Ein Wolfsrudel in Hessen (Archiv): Auch in Bayern wurden jetzt mehrere Jungtiere nachgewiesen, die wild in der Natur aufwachsen. Foto: Uwe Zucchi (dpa)

    Im Naturpark Bayerischer Wald sind Jungwölfe entdeckt worden. Eine Foto-Falle erbrachte den Beweis, dass dort momentan mindestens drei  junge Wölfe aufwachsen.

    Dass die Wölfe auch in Bayern zurückkehren, hatte sich bereits seit mehreren Jahren abgezeichnet. Seit 2006 wurden immer wieder einzelne Wölfe nachgewiesen, auf dem Truppenübungsplatz Grafenwöhr hatte sich sogar ein Wolfspaar angesiedelt - ebenso im Bayerischen Wald. Nun zieht dort offenbar wieder ein richtiges Rudel durch die Natur. 

    Der Bund Naturschutz (BN) freut sich über den bayerischen Wolfsnachwuchs. Gleichzeitig mahnte der Landesbeauftragte Richard Mergner zur Unterstützung für Schäfer und Weidehalter: Der Freistaat müsse Herdenschutzmaßnahmen finanziell fördern. "Nur so können Konflikte vermieden werden und nur damit hat der Wolf auch zukünftig eine echte Chance in Bayern". 

    So verhalten Sie sich, wenn Sie einem Wolf begegnen

    Der Wolf reagiert auf den Anblick von Menschen vorsichtig, aber er ergreift nicht immer sofort die Flucht. Oft zieht sich das Tier langsam und gelassen zurück, teilt das Landesamt für Umwelt mit.

    Falls doch eine Begegnung stattfinden sollte, beachten Sie bitte folgende Regeln:

    Haben Sie Respekt vor dem Tier.

    Laufen Sie nicht weg. Wenn Sie mehr Abstand möchten, ziehen Sie sich langsam zurück.

    Falls Sie einen Hund dabei haben, sollten Sie diesen in jedem Fall anleinen und nahe bei sich behalten.

    Wenn Ihnen der Wolf zu nahe erscheint, machen Sie auf sich aufmerksam. Sprechen Sie laut, gestikulieren Sie oder machen Sie sich anderweitig deutlich bemerkbar.

    Laufen Sie dem Wolf nicht hinterher.

    Füttern Sie niemals Wölfe – die Tiere lernen sonst sehr schnell, menschliche Anwesenheit mit Futter zu verbinden und suchen dann eventuell aktiv die Nähe von Menschen.

    Nun hat auch Bayerns Agrarminister Helmut Brunner (CSU) auf die Meldungen über das erste Wolfsrudel in Bayern reagiert - und sich für die Einrichtung von "wolfsfreien Zonen" ausgesprochen.   

    Brunner plädierte in der "Passauer Neuen Presse" für einen gelockerten Schutzstatus des Wolfes und im Einzelfall auch für Abschüsse, um den Bestand zu regulieren. Neben Beratungs- und Präventionsprogrammen sowie einem Entschädigungsfond sei es wichtig, über die "Entnahme" einzelner Wölfe nachzudenken, sagte er. "Anders kann ich mir ein funktionierendes Nebeneinander von Wolf und Landwirtschaft schwer vorstellen."

    Auch der Bayerische Bauernverband hatte bereits verlangt, der strenge Artenschutz müsse gelockert und einzelne Tiere notfalls auch erlegt werden dürfen.

    SPD: Wolfsfreie Zonen in Bayern "totaler Quatsch"

    Der SPD-Landtagsabgeordnete Florian von Brunn kritisierte die Vorschläge scharf. "Kaum gibt es in Bayern Wolfswelpen, fällt der CSU nichts anderes ein, als sie abknallen zu wollen." "Brunners "wolfsfreie Zonen" sind bei einem Tier, dass so weit wandert und neue Reviere sucht, totaler Quatsch - eine Umsetzung dieses Vorschlages würde auf massive Abschüsse hinauslaufen." Das europäische Naturschutzrecht sehe für Wölfe einen "günstigen Erhaltungszustand" vor, der noch lange nicht erreicht sei. Es gehe vielmehr um mehr Investitionen in die Prävention, um Nutztiere zu schützen. dpa/AZ

    Lesen Sie auch: Toter Wolf im Schwarzwald wurde offenbar erschossen

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