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Bayern: CSU vertagt Entscheidung über eine Rückkehr zum G9

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CSU vertagt Entscheidung über eine Rückkehr zum G9

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    Der Großteil der bayerischen Schüler möchte sich ein Jahr mehr Zeit für das Abitur lassen.
    Der Großteil der bayerischen Schüler möchte sich ein Jahr mehr Zeit für das Abitur lassen. Foto: Franziska Kraufmann, dpa

    Die Hoffnung vieler Eltern, Schüler und Lehrer auf eine schnelle Rückkehr zum neunjährigen Gymnasium hat einen Dämpfer erlitten. Ein Spitzentreffen von Mitgliedern der Staatsregierung und der CSU-Landtagsfraktion endete in der Nacht zum Dienstag in der Staatskanzlei ohne Entscheidung. Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) hatte ursprünglich darauf gesetzt, dass es zu einer Einigung über die Zukunft des Gymnasiums kommt, über die schon am heutigen Mittwoch in der

    Reform des Gymnasiums zulasten der anderen Schularten?

    Ein Hauptgrund für die Vertagung der Entscheidung waren nach Angaben von Teilnehmern vor allem die ungeklärten Rückwirkungen auf andere Schularten. Wäre das Abitur künftig in neun Jahren zu machen, ohne dass gleichzeitig die Anforderungen entsprechend erhöht würden, könnte dies die Sogwirkung des Gymnasiums weiter verstärken. Dies würde vor allem zulasten der Realschulen gehen. Außerdem, so lautete ein weiteres Argument, dürfe nicht noch mehr Geld ins Gymnasium gepumpt werden, wenn nicht gleichzeitig Förder-, Grund-, Mittel- und Berufsschulen mehr Personal und bessere Ausstattung bekommen. Dort sei der Mangel besonders eklatant.

    Heftiger umstritten als zuletzt angenommen ist innerhalb der CSU zudem die Frage, ob es überhaupt eine Rückkehr zu einem runderneuerten „G9 mit Überholspur“ geben soll. Denkbar sei aber nach wie vor auch ein „G8 plus“ (oder „Mittelstufe plus“). Hier wie dort könnten Schüler das Abitur nach neun oder acht Jahren machen. Bei dieser Entscheidung, so trugen Haushaltspolitiker vor, seien auch die Kosten zu bedenken. Ein G9 mit pädagogischen Verbesserungen würde „auf jeden Fall deutlich teurer“.

    Umfassendes Bildungssystem statt einseitiger Reform

    Das Ziel des Ministerpräsidenten, zu einer schnellen Entscheidung zu kommen, ist damit über den Haufen geworfen. Die CSU-Landtagsfraktion besteht darauf, dass „die vielen offenen Fragen“ jetzt erst einmal vom Kultusministerium beantwortet werden – auch was die anderen Schularten betrifft. Statt einer „einseitigen Reform“ des Gymnasiums soll es ein Bildungspaket geben.

    SPD, Freie Wähler und Grüne kritisierten die neuerliche Verzögerung. „Bildungsminister Spaenle scheint mit seiner Aufgabe völlig überfordert zu sein“, sagte Thomas Gehring (Grüne). Interne Probleme zwischen der Staatsregierung und der CSU-Fraktion dürften nicht länger auf dem Rücken der Schüler, Lehrer und Eltern ausgetragen werden, sagte Michael Piazolo (

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