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Bayern: CSU stabilisiert sich - Grüne holen Rekordergebnis

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CSU stabilisiert sich - Grüne holen Rekordergebnis

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    Die Parteivorsitzenden Markus Söder (CSU) und Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) sowie Manfred Weber (CSU) am Sonntag.
    Die Parteivorsitzenden Markus Söder (CSU) und Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) sowie Manfred Weber (CSU) am Sonntag. Foto: Michael Kappeler, dpa

    Die CSU hat bei der Europawahl laut vorläufigem Endergebnis 40,7 Prozent der Stimmen erreicht. Dies teilte der Landeswahlleiter am Sonntagabend mit. Die CSU schrammte damit knapp an einer historischen Pleite bei Europawahlen vorbei und bleibt mit Abstand stärkste Kraft im Freistaat.

    Die Grünen landeten mit einem Rekordergebnis (19,1 Prozent) auf Platz zwei. Dahinter folgten mit großen Abständen SPD (9,3 Prozent) und AfD (8,5 Prozent). Für die Freien Wähler stimmten 5,3 Prozent, für die FDP 3,4 und für die ÖDP 3,1. Die Wahlbeteiligung lag bei 60,9

    "Der Trend geht nach oben. Wir sind auf einem guten Weg. Das ist ein stabiles Ergebnis in unsicheren Zeiten", sagte Söder der Deutschen Presse-Agentur in München. Spitzenkandidat Manfred Weber habe einen tollen Wahlkampf gemacht. "Unser Team stimmt und steht", sagte Söder und fügte hinzu: "Und mich freut: Wir haben die AfD klar gedrückt."

    Aiwanger: "Ein super Ergebnis, ich bin sehr zufrieden"

    Die Fraktionschefin der Grünen im bayerischen Landtag, Katharina Schulze, bezeichnete das Abschneiden ihrer Partei als "Hammerergebnis". "Die Wahl zeigt deutlich, dass die Menschen konsequenten Klimaschutz wollen und ein #Europa das zusammenhält und sich nicht spalten lässt!", twitterte sie.

    Auch Freie-Wähler-Chef Hubert Aiwanger sieht seine Partei auf Erfolgskurs: "Ein super Ergebnis, ich bin sehr zufrieden", sagte er im Bayerischen Fernsehen. Der bayerische AfD-Landeschef Martin gab sich zunächst zurückhaltend.

    SPD-Landeschefin Natascha Kohnen sprach von einem "echt harten Ergebnis" für die SPD - sowohl in Bayern als auch in Deutschland. "Wir kennen dieses Ergebnis bereits vom Herbst und wir wissen, dass es wirklich Zeit braucht, sich daraus wieder aufzubauen. Und ich finde, es ist klar, dass es uns nicht gelungen ist, uns in der großen Koalition tatsächlich deutlich zu profilieren", sagte sie in München der Deutschen Presse-Agentur. Die SPD müsse nun "klar und deutlich machen, wo sie steht".

    Die Fraktionsvorsitzenden der Grünen im bayerischen Landtag, Ludwig Hartmann und  Katharina Schulze, bei der Wahlparty am Sonntag.
    Die Fraktionsvorsitzenden der Grünen im bayerischen Landtag, Ludwig Hartmann und Katharina Schulze, bei der Wahlparty am Sonntag. Foto: Tobias Hase, dpa

    "Wir Freien Demokraten haben eine glühende Europaliebe in uns, haben aber auch gemerkt, dass wir das nicht so transportieren konnten, wie wir uns das vorgestellt haben", sagte der FDP-Landeschef Daniel Föst im Bayerischen Fernsehen. Nach Fösts Einschätzung gingen erhoffte FDP-Stimmen an die Freien Wähler und die CSU.

    Wohl deutlich höhere Wahlbeteiligung in Bayern als 2014

    Die Europawahl war in einigen Ländern am Donnerstag gestartet. In anderen Ländern sollten die Wahllokale aber erst am späten Sonntagabend schließen. Das vorläufige Endergebnis für Bayern wurde frühestens gegen 23.00 Uhr erwartet.

    Mit rund 10,2 Millionen Wahlberechtigten zählte der Freistaat nach Nordrhein-Westfalen (13,8 Millionen) die meisten potenziellen Wähler in Deutschland. Anders als in den vergangenen Jahren hat die Wahl für Bayern dieses Mal einen besonderen Reiz: Mit CSU-Stellvertreter Weber kann sich erstmals seit Jahrzehnten ein Deutscher berechtigte Hoffnungen auf den Posten des Kommissionspräsidenten machen. Der 46-Jährige ist Spitzenkandidat der Europäischen Volkspartei (EVP).

    2014 hatte die Wahlbeteiligung in Bayern bei 40,9 Prozent gelegen. Nach Angaben der örtlichen Wahlämter zeichnete sich aber im Tagesverlauf in mehreren bayerischen Großstädten eine deutlich höhere Wahlbeteiligung ab als vor fünf Jahren. In München, Regensburg, Augsburg, Würzburg und Nürnberg gingen bis zum Sonntagnachmittag mehr Menschen in die Wahllokale als 2014. (dpa)

    In unserem Podcast "Bayern-Versteher" analysieren wir die Wahl – und sprechen unter anderem über die bröckelnde Macht der Volksparteien. Hier können Sie reinhören:

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