Angesichts der zunehmenden Spitzen und Hakeleien von Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer und Finanzminister Markus Söder hat Wirtschaftsministerin Ilse Aigner (alle CSU) ungewöhnlich deutlich zur Mäßigung aufgerufen.
Aigner: Kein Verständnis für Streit zwischen Söder und Seehofer
"Ich kann nicht nachvollziehen, dass wir uns zu diesem Zeitpunkt eine solche Auseinandersetzung und eine solche Berichterstattung leisten", sagte die oberbayerische CSU-Vorsitzende dem "Münchner Merkur" (Dienstag). "Nach außen wirkt das wie ein Konflikt zwischen zwei Machtmenschen", fügte Aigner hinzu und betonte, dafür habe die Bevölkerung "zu Recht kein Verständnis".
Zuletzt hatte es Berichte gegeben, wonach Seehofer mit allen Mitteln versuche, Söder als seinen Nachfolger zu verhindern - etwa mit einer vorgezogenen Parteivorsitzenden-Wahl. Söder wiederum hatte zuletzt Seehofer provoziert, indem er zwischen dessen umstrittenen Reisen zu Wladimir Putin und Viktor Orban einen bayerisch-amerikanischen Stammtisch ankündigte. Zudem düpierte er Aigner, indem er ohne deren Wissen eine Pressekonferenz zum Thema Stromtrassen ankündigte.
Aigner sagte zu alledem: "Im Kern geht es um die Frage, was eine Persönlichkeit mitbringen muss, um Bayern zu führen. Muss sie auch ausgleichend und integrativ wirken oder reicht es zu polarisieren?" dpa