Vermutlich früher als ihm lieb ist, wird Ministerpräsident Markus Söder (CSU) Veränderungen in seinem Kabinett vornehmen müssen. Nach Informationen unserer Zeitung sollen bereits im Januar erste Gespräche stattfinden. Unmittelbarer Anlass ist, wie bereits berichtet, die Kandidatur von Bau- und Verkehrsminister Hans Reichhart (CSU) für das Amt des Landrats im Landkreis Günzburg. Bisher hieß es in München, Reichhart könne bis zur Kommunalwahl am 15. März als Minister in Amt bleiben. Nun könnte es möglicherweise doch anders kommen.
Was tut sich im bayerischen Kabinett?
Dass Söder schon so früh erste Gespräche führen will, deutet nach Ansicht von Insidern darauf hin, dass er unter Umständen bereits jetzt eine größere Kabinettsumbildung plant. Am einfachsten wäre es für ihn zwar, Reichhart im Falle seiner Wahl zum Landrat durch einen anderen Schwaben zu ersetzen. Als natürliche Kandidaten wurden hier zuletzt die zwei schwäbischen Landtagsabgeordneten Eric Beißwenger und Klaus Holetschek genannt. Doch es gibt mittlerweile auch darüber hinausgehende Spekulationen, die insbesondere CSU-Generalsekretär Markus Blume betreffen: Für Blume wäre der Job als Bau- und Verkehrsminister geradezu ideal, weil dieses Ressort viele Gestaltungsmöglichkeiten und ihm obendrein die Chance biete, sich als Münchner Abgeordneter in seinem eigenen Stimmkreis zu profilieren.
Blumes Berufung ins Kabinett allerdings würde einen kleinen Rattenschwanz an Personalentscheidungen nach sich ziehen. Als Generalsekretär könnte ihm sein Vize, der Münchner Bundestagsabgeordnete Florian Hahn, nachfolgen. Allerdings müsste dann immer noch ein Schwabe oder eine Schwäbin ins Kabinett, um die regionale Ausgewogenheit sicherzustellen. Und das hätte zur Folge, dass ein Kabinettsmitglied aus München oder Oberbayern weichen müsste.
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