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Bayerische Alpen: Studie des Alpenvereins: Schnee war gestern

Bayerische Alpen

Studie des Alpenvereins: Schnee war gestern

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    Studie des Alpenvereins: Schnee war gestern
    Studie des Alpenvereins: Schnee war gestern

    Auch vor den bayerischen Alpen macht der Klimawandel nicht Halt: Ganz im Gegenteil. Laut einer Studie des deutschen

    Der DAV rechnet damit, dass in 20 Jahren gerade einmal noch etwas über die Hälfte (50 bis 70 Prozent) der Schneegebiete schneesicher sein werden, auch wenn die Skigebiete ihre Beschneiung noch weiter ausbauen.  Sicher Schnee, so die Studie, wird es noch an der Zugspitze sowie am Fellhorn und Nebelhorn geben.

    Der Studie zufolge kann diese Quote der schneesicheren Gebiete aber noch deutlich absinken. Dann wären nur noch ein Bruchteil der Skigebiet schneebedeckt (unter fünf Prozent). Die Experten gingen bei der Schneesicherheit von einer  gewünschten Länge der Wintersaison von hundert Tagen aus.  Untersucht wurden 46 Skigebiete in den bayerischen Alpen.

    Beschneiung ist kein Allheilmittel

    "Beschneiung wird also nur noch mittelfristig und nur an bestimmten Orten möglich sein", sagt Hanspeter Mair, Geschäftsleiter Hütten, Naturschutz und Raumordnung beim DAV. "Angesichts der immensen Investitionen und des riesigen Verbrauchs an Wasser, Energie und Landschaft gilt es, jedes einzelne Projekt genau zu prüfen." Mair ist der Ansicht, dass ein Masterplan für den Tourismus in den Alpen entworfen werden muss.

    Nur noch drei Skigebiete in Bayern sind schneesicher

    Wie in der Studie dargelegt, sind in 15 bis 25 Jahren nur noch die höher gelegenen Gebiete Schneegaranten. Zum Vergleich führt der DAV die momentane Situation an: Derzeit haben 85 bis 100 Prozent der Skigebiete eine gewisse Schneegarantie - allerdings auch nur, sofern die Beschneiung massiv ausgebaut wird. Ohne Beschneiung sind derzeit nicht einmal mehr die Hälfte der Skigebiete schneesicher (30 bis 50 Prozent). Schon heute gelte dies aber für die wichtige Weihnachtssaison nur  eingeschränkt - 15 Prozent könnten auch mit Hilfe von Schneekanonen  in dieser Zeit nicht mehr schneesicher gemacht werden.

    Trotz Beschneiung gelten wahrscheinlich nur noch Fell- und Nebelhorn sowie die Zugspitze als schneesicher

    Der DAV macht aber auch klar: Die Prognosen schwanken stark. Die Schätzungen variieren zwischen unter fünf und rund 40 Prozent. Trotzdem: Vermutlich werden sich die schneesicheren Gebiete trotz Beschneiung auf Fell- und Nebelhorn sowie die Zugspitze reduzieren.

    Wollte man trotz  des Klimawandels weiterhin so viel Schnee in den Skigebieten halten, müsste man laut DAV mittelfristig ein Drittel mehr Schnee produzieren als heute.  Langfristig müsste die Schneeproduktion verdoppelt bis verdreifacht werden.

    Für den Alpenverein steht somit fest,  dass auch Schneekanonen keine Versicherung mehr sein werden. Zudem stellt der DAV die Rentabilität der Beschneiung in Frage. Für Hanspeter Mair steht fest: "Beschneiung ist kein Allheilmittel."

    Zudem warnt der Alpenverein vor den ökologischen Folgen der kontinuierlichen Beschneiung und der technischen Aufrüstung der Alpenregionen. Zudem fordert der Verein die Landesregierung auf, keine  Steuergelder mehr für Beschneiungsanlagen als Subventionen zu  gewähren. Stattdessen müssten langfristige Konzepte entwickelt  werden, die dem Klimawandel ebenso wie der regionalen Raumplanung  gerecht werden. Gerade in niedrig gelegenen Skigebieten müssten  alternative Tourismuskonzepte gesucht werden.  dvd/afp

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