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Bauernprotest: Ottfried Fischer nennt Müller Milch "Heuschreckenplage"

Bauernprotest

Ottfried Fischer nennt Müller Milch "Heuschreckenplage"

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    Ottfried Fischer nennt Müller Milch "Heuschreckenplage"
    Ottfried Fischer nennt Müller Milch "Heuschreckenplage" Foto: hi htf

    Mit einem "Trauerzug" und der symbolischen "Beerdigung der Fairness" protestierten die Landwirte gegen Müller Milch. Sie warfen dem Unternehmen Erpressungsversuche vor, die das Ziel hätten, die Milcherzeugergemeinschaften (MEG) aufzubrechen. In den Organisationen haben sich die Milchbauern zusammengeschlossen, um mit den Molkereien faire Milchpreise auszuhandeln. Der TV-Schauspieler Ottfried Fischer appellierte in seiner "Grabrede" an die Bauern, einig zu bleiben.

    Das in Aretsried ansässige Unternehmen Müller Milch habe mit Druck und einem Ultimatum versucht, die Erzeugergemeinschaften Augsburg und Nordschwaben zu spalten, kritisierte der schwäbische Bauernpräsident Leonhard Keller. Die Molkerei habe zum einen mehrjährige Einzelverträge mit einem Milchpreis von 41 Cent je Liter angeboten. Den MEG-Mitgliedern habe sie dagegen einen Monatspreis von derzeit 30 Cent angeboten. "So etwas lassen sich die Bauern nicht gefallen", sagte Keller.

    Fischer forderte Müller Milch auf, die "erpresserische Reduzierung" des Milchpreises um elf Cent für die organisierten Landwirte zurück zu nehmen. "Ich und du, Milchpreis zu, Müllers Esel, der bist du" dürfe nie zur Wirklichkeit werden. Das Unternehmen sei mit dem niedrigen Preis und kapitalistischer Marktpolitik eine "existenzbedrohende Heuschreckenplage".

    Erpressung, Drohungen und Druck sollten sich die Bauern nicht gefallen lassen. Fischer, der von einem Einödhof im Bayerischen Wald stammt, wurde von den Landwirten mit großem Applaus und "Otti-Rufen" gefeiert.

    In den landesweiten Milcherzeugergemeinschaften sind rund 9000 Milchbauern zusammengeschlossen, die im Jahr rund 1,4 Milliarden Liter Milch produzieren. Sie handeln mit den Molkereien den Milchanlieferpreis aus.

    Ein Literpreis von mehr als 40 Cent ist für die Landwirte nach eigenen Angaben überlebensnotwendig. Vor allem gestiegene Energie und Produktionskosten belasten die Bauern. Mittelbetriebe seien mit einem Milchpreis von deutlich weniger als 40 Cent akut in ihrer Existenz bedroht.

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