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Bauarbeiten im Haspelmoor: Bahnausbau nach München geht in die Zielgerade

Bauarbeiten im Haspelmoor

Bahnausbau nach München geht in die Zielgerade

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    Viergleisiger Ausbau der Bahnstrecke München - Augsburg im Streckenabschnitt Mammendorf - Haspelmoor
    Viergleisiger Ausbau der Bahnstrecke München - Augsburg im Streckenabschnitt Mammendorf - Haspelmoor Foto: Anne Wall

    Nach 13 Jahren Bauzeit soll der viergleisige Ausbau der Bahnstrecke Augsburg - München im Juni 2011 abgeschlossen sein. Aktuell arbeitet die Bahn am Lückenschluss im Bereich bei Haspelmoor (Kreis Fürstenfeldbruck).

    Dort hatte der moorige Untergrund der Bahn Probleme und ein halbes Jahr Verzögerung gebracht. Mit Fertigstellung der Strecke sollen sich die Fahrzeiten verkürzen und Verspätungen seltener werden, verspricht die Bahn.

    Den rund 9000 Pendlern, die täglich aus dem Raum Augsburg mit der Bahn nach München fahren, bot sich in den vergangenen Monaten ein seltsames Bild: Direkt neben der Bahnstrecke waren auf Höhe von Haspelmoor zwei etwa sechs Meter hohe und mehrere Hundert Meter lange Wälle aufgeschüttet.

    Durch das Gewicht - auf einem Quadratmeter lasteten zwölf Tonnen - wurde der Boden zusammengepresst. Teils setzte sich das Erdreich um 1,5 Meter - die Voraussetzung, um darauf einen Bahndamm aufzuschütten. Einer der beiden Wälle ist bereits wieder abgebaggert worden, beim zweiten laufen die Arbeiten.

    Messfühler im Moor versenkt

    "Wir haben jetzt noch auf etwa fünf Kilometern Gleise zu verlegen", sagt Projektleiter Karl Hamberger. Im Juni 2011 soll die Strecke dann für Tempo 160 freigegeben sein, im Dezember 2011 für Tempo 230. Ohne die Probleme im Moor hätte es ein halbes Jahr früher sein können. Als die Verzögerungen im Herbst 2010 bekannt wurden, musste die Bahn von Grünen und dem Fahrgastverband Pro Bahn Kritik einstecken.

    Dass es im Moor schwierig werden würde, sei vorher klar gewesen, aber eben nicht in diesem Ausmaß, entgegnet Hamberger. Wie weit sich der Untergrund setzt, könne man erst sehen, wenn der Wall errichtet sei. Etliche Messfühler wurden im Moor versenkt, die über Datenleitung ihre Messungen nach München übermitteln. Die Kosten für diese sogenannten Auflastschüttungen lagen bei zehn Millionen Euro. Insgesamt sind für den viergleisigen Ausbau rund 600 Millionen Euro veranschlagt.

    Fernverkehr und Nahverkehr getrennt

    Die Bahn erhofft sich von den neuen Gleisen mehr Stabilität im Fahrplan. Die Zeitersparnis steht nicht so sehr im Vordergrund, wenngleich Züge ab Ende 2011 wieder etwa zehn Minuten schneller sein werden. Grund ist allerdings, dass baustellenbedingte Langsamfahrstrecken, teils mit Tempo 70, aufgehoben werden. Ansonsten bringt der Neubau auf die relativ kurze Strecke zeitlich nicht so viele Vorteile.

    Als Verbesserung wird aber gesehen, dass der Fernverkehr vom Nah- und Güterverkehr getrennt werden kann. In diesem Zusammenhang dürfte allerdings auch eine Rolle spielen, dass Augsburg laut Bahnplanungen künftig mehr Güterzüge abbekommen wird, die die Strecke (momentan 320 Züge pro Tag) überlasten würden.

    Bei Pannen oder Verspätungen, so die Bahn, sei künftig nicht mehr die ganze Strecke komplett dicht, sondern man könne noch Gleise offenhalten. Von

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