Das sind die bekanntesten Rockerbanden
Die Bandidos wurden 1966 in Houston, Texas, durch Donald Eugene Chambers gegründet. Ein mexikanischer Bandit („Bandido“) mit großer Machete und einem Revolver ist das Symbol der Gruppe. Die Bandidos sind in Deutschland neben den Hells Angels der größte Rockerclub. Beide ringen mit extremer Brutalität um Macht- und Einflusszonen.
Die Hells Angels gibt es seit 1948. Die Gruppe wurde im US-Bundesstaat Kalifornien gegründet. Weltweit erkennt man den Totenkopf mit Flügeln als das Erkennungszeichen der Engel. Der Name der Gruppe geht ursprünglich auf den Titel eines Films aus dem Jahr 1930 zurück. Der Streifen handelt von Flugpionieren der Royal Flying Corps im Ersten Weltkrieg. Im norddeutschen Raum formierte sich Ende der sechziger Jahre eine Rocker-Gruppe, die 1973 zur erste Gebietsvertretung der Hells Angels in Deutschland wurde. 1999 trat der bis dahin bedeutendste deutsche Motorradclub, die „Bones“, zu den Engeln über.
Die Outlaws gibt es bereits seit 1935. Der Club wurde in einer Bar an der legendären Route 66 gegründet. Damals unter dem Namen "Mc Cook Outlaws Motorcycle Club." Weltweit verfügen die Outlaws über 280 Chapter (Ortsgruppen).
Der Gremium MC (MC für Motorcycle Club) ist der größte deutsche Motorradclub. Er ist der einzige große Rockerclub deutschen Ursprungs, der sich keinem internationalen Club, wie den Hells Angels, Bandidos oder den Outlaws, angeschlossen hat. Der Club wurde 1972 in Mannheim gegründet.
Die Sons of Silence sind ein Motorradclub, der zu den Outlaw Motorcycle Gangs zählt. Die Gruppe gehört zu den fünf größten Clubs der Vereinigten Staaten. Die Sons of Silence wurden um 1966 in Niwot Colorado gegründet. Die erste Gruppe außerhalb der Vereinigten Staaten wurde 1998 im Großraum München eröffnet. Das Logo ist ein Weißkopfseeadler, das Wappentier der Vereinigten Staaten, vor einem riesigen „A“.
Zwei Mitglieder der Rockergruppe Bandidos sollen im November 2011 dem Angehörigen der Untergruppierung Gringos am Clubheim der Rockerbande in Türkenfeld bei Fürstenfeldbruck seine Kutte geraubt und ihn halbtot geprügelt haben.
Gewaltexzess
Wegen der Attacke auf den 26-Jährigen sind die beiden vom Münchner Landgericht zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt worden. Ein 41-Jähriger muss wegen versuchten Mordes und schwerer Körperverletzung für neun Jahre und sechs Monate hinter Gitter. Ein 44-Jähriger kommt wegen versuchten Totschlags und schwerer Körperverletzung fünfeinhalb Jahre in Haft. Der Vorsitzende Richter sagte bei der Urteilsbegründung, bei solch einer gewaltsamen Tat hätte den Angeklagten klar sein müssen, dass das Opfer auch hätte sterben können.
Beide Angeklagte haben den Gewaltexzess gegen einen 26-Jährigen im November 2011 zugegeben - allerdings in abgeschwächter Form.
Rocker schickt Entschuldigungsbrief
Die Verteidigung hatte in ihrem Plädoyer für den 41-Jährigen maximal sechs Jahre Haft gefordert. Für den 44-Jährigen verlangte sie maximal drei Jahre Gefängnis.
Der 44-Jährige hat dem 26-Jährigen 11.000 Euro Schmerzensgeld und Schadenersatz überwiesen und ihm in einem Entschuldigungsbrief versprochen, ihn nicht zu bedrohen. Das Opfer hatte ausgesagt, sich nicht an den Angriff erinnern zu können. dpa/AZ