Eine Woche nach einem Lawinenabgang in Balderschwang muss ein Teil des Hotel "Hubertus" möglicherweise zum Teil abgerissen werden. Der Wellnessbereich sei durch die Lawine fast völlig zerstört worden, sagte Geschäftsführer Karl Traubel am Montag. "Die Schäden sind so gravierend, dass ein Abriss sinnvoll ist." Die Entscheidung stehe aber noch nicht fest; auch die Schadenshöhe ist noch nicht bekannt. Zuvor hatten mehrere Medien über den drohenden Abriss des Spa-Bereichs des Hotels berichtet.
Auf Empfehlung der Lawinenkommission war das Hotel bereits vor dem Unglück geschlossen worden. Gäste und Mitarbeiter wurden daher nicht verletzt. Für das Hotel besteht laut Traubel eine Elementarversicherung, so dass neben dem Gebäudeschaden auch der Umsatzausfall abgesichert sei.
Auslöser für die Lawine war vermutlich ein Baum am Waldrand etwa 200 Meter oberhalb des Hotels, der unter der Schneelast umstürzte und dann den Schnee ins Rutschen brachte, vermutet Otto Möslang von der Bergwacht-Landesleitung. Der Vorfall weckt Erinnerungen an eine große Lawine, die im Januar 1954 nahe des jetzigen Bereichs abgegangen war. Dort wurde daraufhin der Wald aufgeforstet. Man müsse den Schutzwald höher schätzen und auch im aktuellen Hangbereich etwas tun, fordert Landrat Anton Klotz. Weil das Aufwachsen neuer Bäume zu lange dauert, sei ein technischer Lawinenschutz nötig. „Wir als Freistaat stehen zur Verfügung und bringen uns ein“, sagte darauf Bayerns Bauminister Hans Reichhart, der am Montag auch vor Ort war. (dpa/AZ)
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