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Bahnverkehr: 70 Minuten für Augsburg–Stuttgart

Bahnverkehr

70 Minuten für Augsburg–Stuttgart

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    Zugverkehr am Ulmer Bahnhof.
    Zugverkehr am Ulmer Bahnhof.

    Der Spaten wird zwar als symbolischer Auftakt wenige Kilometer entfernt von der Landesgrenze ins baden-württembergische Erdreich gestoßen. Doch der Baubeginn des Schienenprojekts Stuttgart–Ulm, der heute in Dornstadt bei

    Der in Baden-Württemberg erzielte Fahrzeit-Vorteil wird weitergegeben: Lediglich 70 Minuten sind dann nötig, um von Stuttgart in Augsburg zu sein (bislang 101 Minuten). Und die Bahnstrecke zwischen den beiden Landeshauptstädten schließlich ist in rund 100 Minuten zurückgelegt. Im Augenblick müssen für Stuttgart–München 132 Minuten einkalkuliert werden. „Die Strecke ist entscheidend für die ganze Region“, sagt Peter Stöferle, Verkehrsreferent der Industrie- und Handelskammer (IHK) Schwaben.

    Neben dem Milliardenvorhaben auf der Schiene wird parallel mit dem sechsstreifigen Ausbau der A8 zwischen Ulm-West und Hohenstadt begonnen.

    Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) sagt, dass beide Projekte weit über regionale Grenzen hinaus von Bedeutung sind. „Davon profitiert nicht nur der gesamte süddeutsche Raum, sondern ganz Europa. Mit der neuen Schienenverbindung wird eines der dynamischsten Wirtschaftszentren Deutschlands endlich an das europäische Hochgeschwindigkeitsnetz angebunden.“

    Kritik aus dem Europäischen Parlament

    Die Wichtigkeit schätzt die Augsburger Wirtschaftskammer ähnlich ein. Damit werde ein Zeichen gesetzt, dass diese „Südschiene“ – ein Teilstück der europäischen Magistrale von Paris nach Budapest – „für den Fernverkehr leistungsfähiger und attraktiver ist als mögliche Varianten“, sagt Stöferle. Der Rat der EU-Verkehrsminister favorisiert nämlich einen anderen „Kernkorridor“ (Straßburg–Donauraum) mit Linienführung über Frankfurt, Nürnberg, Passau und Wien. Das war erst vor wenigen Wochen bekannt geworden (wir berichteten). Kritik gibt es bereits aus dem Europäischen Parlament, dem der Plan vorgelegt werden muss.

    Der Neubau der ICE-Strecke über die Schwäbische Alb beseitigt den bisherigen kurvenreichen Engpass. Gemeinsam mit dem von der Deutschen Bahn in Eigenregie betriebenen Umbau des Stuttgarter Hauptbahnhofs („Stuttgart21“) werden der Flughafen Stuttgart und die Landesmesse an den Schienenpersonenfernverkehr angeschlossen.

    Neben der Freude über den Baubeginn der Hochgeschwindigkeitsstrecke mahnt der IHK-Verkehrsexperte, weiter darauf zu achten, dass der Ausbau zwischen Neu-Ulm und Augsburg nicht in Vergessenheit gerät. „

    IHK fordert Verbesserungen zwischen Neu-Ulm und Augsburg

    Diese Strecken dürfen nicht auf der Donaubrücke zwischen Ulm und Neu-Ulm enden und so eine Lücke in Bayerisch-Schwaben hinterlassen“, fordert Stöferle. Schließlich sei die Verbindung zwischen Augsburg und München seit Fertigstellung des viergleisigen Ausbaus auch eine Schnellstrecke.

    Bundesverkehrsminister Ramsauer betont, dass die Finanzierung der Verkehrsprojekte durch zusätzliche Mittel des Bundes sichergestellt ist. „Angesichts der Bedeutung der Vorhaben ist das gut angelegtes Geld“, sagt der CSU-Politiker und sieht darin eine „Investition in die Zukunft des Standortes Deutschland“.

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