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Bahnpendler freuen sich: Vier Gleise nach München - und ein neuer Halt in St. Afra

Bahnpendler freuen sich

Vier Gleise nach München - und ein neuer Halt in St. Afra

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    Vier Gleise nach München - und ein neuer Halt in St. Afra
    Vier Gleise nach München - und ein neuer Halt in St. Afra Foto: Daniel Wirsching

    Von Daniel Wirsching Mering-St. Afra - Ausnehmend oft hörte man gestern bei der offiziellen Eröffnung des neuen Bahn-Haltepunkts Mering-St. Afra die Worte "Meilenstein", "historisch", "neue Ära" und "Feiertag". Zu feiern gab es an diesem verschneiten Vormittag gleich zweierlei: die Inbetriebnahme des Bahnhalts, auf den sich schätzungsweise 1000 Pendler aus der Region seit Jahren freuen, sowie die Fertigstellung des nun viergleisig ausgebauten Streckenabschnitts Augsburg - Mering.

    Auf dem rund 17 Kilometer langen Teilstück fahren künftig die schnellen Fernverkehrszüge und die langsameren Züge des Regional- und Güterverkehrs auf jeweils eigenen Gleisen. Ihre Trennung soll für mehr Pünktlichkeit auf der Schiene sorgen und Bahnkunden eine bessere Anbindung an München und Augsburg gewährleisten. In Richtung Augsburg ist mit dem Fahrplanwechsel am Sonntag ein S-Bahn-ähnlicher 15-Minuten-Takt möglich.

    Klaus-Dieter Josel, Konzernbevollmächtigter der Deutschen Bahn für den Freistaat Bayern, sprach von einem "großen Wurf", von dem Mering enorm profitiere. Der deutlichen Kritik, die Bürgermeister Hans-Dieter Kandler zuvor geübt hatte, entgegnete der Bahnchef mit einem Versprechen: Er kenne die "Zwangspunkte" zwar nicht im Einzelnen, wolle aber schauen, was er unternehmen könne. "Bei so einem Großprojekt fallen immer ein paar Späne ab", sagte er, und bescheinigte Kandler eine "pointierte, selbstbewusste Rede".

    In der ließ Hans-Dieter Kandler keinen Streitpunkt der vergangenen Jahre mit der Bahn aus. Die Park & Ride-Anlage sei zwar benutzbar, wegen der Probleme mit der Bike & Ride-Anlage aber noch nicht übergeben (wir berichteten mehrfach), der Fußweg zum Haltepunkt vom Gaußring her noch im November "nichts als Matsch" gewesen. Der Schuldige: der Bahnkonzern. Etwas mehr Verlässlichkeit hätte er sich von dem ebenfalls bei den Arbeiten an der Eisenbahnüberführung Friedenaustraße gewünscht, so Kandler. Von Oktober bis zum 24. Dezember dieses Jahres sollte hier eine Vollsperrung für den Verkehr anberaumt werden - deren Aufhebung wird jedoch nach Stand der Dinge wohl erst Mitte August 2009 möglich sein.

    Die "lange Zeit der Beeinträchtigungen geht langsam zu Ende", hoffte Kandler trotzdem - und betonte dabei anspielungsreich und in Richtung Josel gewandt das Wörtchen "langsam": "Hätten Sie vor einem Jahr einen Bürger gefragt, was der viergleisige Ausbau für ihn bedeutet, hätte der geantwortet: Umleitungen, Straßensperrung, Lärm, Staub, Dreck." In diesem Zusammenhang erinnerte Kandler an die anfänglichen Diskussionen um den Haltepunkt. St. Afra sei nicht gerade ein geliebtes Kind seitens der Bahn und in Mering umstritten gewesen. Man habe befürchtet, der Bahnhof blute aus. Diese Sorge verflüchtigte sich recht schnell.

    Und da die Eröffnung des Haltepunkts trotz aller Kritik ja ein "Feiertag" sein sollte - wie es ebenfalls Hans Peter Göttler vom Bayerischen Verkehrsministerium in seiner Rede als Vertreter der entschuldigten Staatssekretärin Katja Hessel hervorhob - überwog schließlich die Freude bei den anwesenden Bundes- und Landtagsabgeordneten, bei Landrat Christian Knauer, dem Vertreter der Regierung von Schwaben, bei Bürgermeistern, Gemeinderäten und Vertretern der Bahn.

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