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Bad Hindelang: Knochenbrüche auf der Rodelbahn: Rasten die Realschüler den Berg hinab?

Bad Hindelang

Knochenbrüche auf der Rodelbahn: Rasten die Realschüler den Berg hinab?

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    Im Moment bremst der Schneematsch auf der Rodelbahn in Bad Hindelang.
    Im Moment bremst der Schneematsch auf der Rodelbahn in Bad Hindelang. Foto: Jörg Schollenbruch

    Auf die Frage, ob sich die Betreiber der Hornbahn wegen des Unfalls am vergangenen Donnerstag Vorwürfe machen müssten, antwortet Betriebsleiter Armin Kocher: "Bei uns passt alles, nicht umsonst sind wir die beste Rodelbahn Deutschlands."

    Und tatsächlich: Im Januar 2011 hat eine der drei Naturbahnen, die sogenannte "Familienstrecke" beim ADAC-Test als beste Bahn Deutschlands abgeschnitten. "Sehr gut" lautete das Urteil für Service und Sicherheit. Eine Befahrung hat es damals laut ADAC-Projektleiter Thomas Biersack gegeben. 2012 war die Bahn wegen der positiven Bewertung im Vorjahr nicht erneut getestet worden.

    Fünf Realschüler mit zum Teil schweren Knochenbrüchen

    Wie berichtet, verunglückten am vergangenen Donnerstag fünf Jugendliche einer Realschule aus Ulm auf der Hornbahn in Bad Hindelang im Oberallgäu. Bei einer Kollision, in die insgesamt elf Schüler verwickelt waren, zogen sich die Jugendlichen im Alter von 15 und 16 Jahren zum Teil schwere Knochenbrüche zu. "Junge Leute fahren leider oft, was der Rodel hergibt, das ist immer problematisch", sagt Kocher.

    Die sogenannten FIS-Rodelregeln, die unter anderem eine auf Können und Witterungsverhältnisse angepasste Fahrweise fordern, seien bei der Hornbahn gut sichtbar ausgeschildert. Außerdem wird die 3,5 Kilometer lange Strecke laut Kocher täglich präpariert.

    Polizisten fuhren selbst die Hornbahn hinab

    Um die guten Bedingungen auf der Bahn nach dem Vorfall am Donnerstag sofort zu beweisen, bat Kocher am Freitag zwei der ermittelnden Polizisten auf den Schlitten. "Besser kann man sich kein Bild machen", findet der Betriebsleiter. Und er betont: Nach der Abfahrt habe es keinerlei Beanstandungen gegeben.

    Nachgefragt bei Christian Eckel vom Polizeipräsidium Schwaben Süd/West, bescheinigt dieser dem Betreiber der Rodelbahn auf "vorbildliche Weise" seiner Verkehrssicherungspflicht nachgekommen zu sein. Die Polizei prüft derzeit, ob die Schüler Fehler gemacht haben und beispielsweise zu schnell unterwegs waren.

    Lehrkräfte haben Aufsichtspflicht erfüllt

    Diese sind laut Eckel zwar mittlerweile aus dem Krankenhaus entlassen worden, zu einer Vernehmung kam es jedoch noch nicht. Den betreuenden Lehrkräften sei nach bisherigen Erkenntnissen kein Vorwurf zu machen. "Sie haben ihre Aufsichtspflicht erfüllt", betont der Polizeisprecher.

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