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Bad Grönenbach: Sexualmord an Patientin: 19-Jähriger vor Gericht

Bad Grönenbach

Sexualmord an Patientin: 19-Jähriger vor Gericht

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    Knapp ein Jahr nach dem Mord an einer Patientin in der Helios-Klinik in Bad Grönenbach muss sich ab Donnerstag ein 19-Jähriger vor Gericht verantworten.
    Knapp ein Jahr nach dem Mord an einer Patientin in der Helios-Klinik in Bad Grönenbach muss sich ab Donnerstag ein 19-Jähriger vor Gericht verantworten. Foto: Karl-Josef Hildenbrand, dpa

    Die 39-jährige Frau war Ende März tot in ihrem Patientenzimmer in der Allgäuer Klinik gefunden worden. Eine Putzfrau entdecke die nackte Leiche der Kinderpflegerin aus dem oberbayerischen Karlsfeld.

    Die Kripo Memmingen richtete nach der Bluttat eine 20-köpfige Ermittlungsgruppe "Klinik" ein. Unterstützt wurden die Ermittler von Beamten der Bereitschaftspolizei und des Einsatzzuges Kempten. Auch Spezialisten des Polizeipräsidiums München aus dem Bereich der operativen Fallanalyse und Spezialisten des Bayerischen Landeskriminalamtes rückten an.

    Polizei sichert über 600 Spuren

    Über 600 Spuren sicherten die Fahnder in den Folgetagen. Dabei gelang den Fahndern ein Volltreffer. Unter den DNA-Spuren, die am Tatort gesichert wurden, waren auch die eines 18-Jährigen, der zum Zeitpunkt des Mordes ebenfalls Patient der Klinik war.  Der Mann war bereits 2011 wegen Körperverletzung erkennungsdienstlich behandelt worden.

    Von Donnerstag an muss sich der heute 19-Jährige nun wegen Mordes und versuchter Vergewaltigung vor dem Landgericht Memmingen verantworten. Laut Anklage leidet der Schüler an Schwerhörigkeit und war für eine Reha etwa vier Wochen lang in der Allgäuer Klinik. Am Abend vor der Tat veranstaltete er mit zwei Mitpatienten eine Feier auf dem Klinikgelände, zu der andere Gehörlose eingeladen waren - darunter auch das spätere Opfer.

    Anklage: Sexuelle Handlungen vorgenommen

    Als die 39-Jährige die Party verließ und in ihr Zimmer ging, soll der damals 18-Jährige ihr gefolgt sein und sie zum Sex gedrängt haben. Da sich die Frau wehrte und um Hilfe schrie, soll er sie gewürgt und später mit mehreren Scheren-Stichen in Brust, Herz und Hals getötet haben. Anschließend soll der Angeklagte am regungslosen Körper seines Opfers sexuelle Handlungen vorgenommen haben.

    Da sein Klinikaufenthalt beendet war, reiste der Schüler am gleichen Tag nach Hause ab. Eine Woche später wurde er zu Hause festgenommen - Zeugenaussagen und die DNA-Spuren hatten ihn überführt. Wie die Polizei damals mitteilte, leistete er keinen Widerstand und legte ein umfangreiches Geständnis ab.

    Der Prozess in Memmingen ist auf sieben Tage angesetzt. Nach Angaben des Landgerichts sollen 50 Zeugen und 3 Sachverständige gehört werden. (mit dpa)

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