"Ja-Sager und Speichellecker" - der verbale Wutausbruch des niederbayerischen Landrats Adam auf Facebook hat die bayerische SPD kräftig durcheinandergewirbelt. Wenige Tage nach seiner heftigen Attacke gegen den SPD-Landesvorsitzenden Florian Pronold hat sich der Regener Landrat und SPD-Hoffnungsträger Michael Adam am Samstag mit Pronold ausgesprochen.
Facebook-Einträge sind bereits gelöscht
Wie die Partei nach dem zweieinhalbstündigen Treffen berichtete, werde Adam seine Vorwürfe gegen den SPD-Landeschef künftig nicht mehr aufrecht halten. Der 27-Jährige aus Niederbayern hatte in einem inzwischen gelöschen Facebook-Eintrag geschrieben, dass in der Münchner SPD-Zentrale "nur Ja-Sager und Speichellecker" erwünscht seien.
Bei dem Streit zwischen Adam und Pronold spielte unter anderem eine Rolle, dass Adams Juso-Wunschkandidatin bei der Aufstellung der niederbayerischen SPD-Bundestagskandidatenliste nicht so weit vorn landete wie er wollte. Die persönlichen Vorwürfe hätten zum Zeitpunkt der Facebook-Mitteilung dem Denken Adams entsprochen, hieß es in der SPD-Mitteilung. Nun wolle Adam sie nicht mehr wiederholen.
Die sonstigen inhaltlichen Kritikpunkte des jungen Landrats aus dem Bayerischen Wald müssten noch weiter diskutiert werden, heißt es bei den Sozialdemokraten. Pronold erklärte nach dem Treffen, "dass damit für die Zukunft wieder die Basis für eine gemeinsame Zusammenarbeit gelegt wurde".
Adam will Parteiämter abgeben
Der niederbayerische Bezirksvorsitzende Adam gilt seit Jahren wegen seiner kommunalpolitischen Erfolge im schwarzen Ostbayern als größte Nachwuchshoffnung der bayerischen SPD. Mittlerweile will er aber seine Parteiämter abgeben. Dafür sei nun der für Frühjahr 2013 geplante Bezirksparteitag auf das erste Februarwochenende vorgezogen worden, berichtete die SPD. dpa