Am Montag, 8. August, begeht Augsburg einen bundesweit einmaligen Feiertag. Das Hohe Friedensfest ist in der bayerischen Stadt ein offiziell arbeitsfreier Tag.
Das Friedensfest wird in Augsburg seit dem Jahr 1650 immer am 8. August gefeiert. Lediglich in den Kriegsjahren 1942 bis 1944 fiel es aus. Das Fest erinnert an die Leidenszeit der evangelischen Bevölkerung im Dreißigjährigen Krieg, als das katholische Stadtregiment am 8. August 1629 alle evangelischen Kirchen schließen und die Prediger ausweisen ließ. 14 Jahre lang war ein Gottesdienst in Augsburg so nur unter freiem Himmel möglich.
Die Wende brachte der Westfälische Friede von 1648. Die Reichsstadt Augsburg erhielt die konfessionelle Parität. Alle Stadtämter wurden damals doppelt besetzt. Die evangelische Bevölkerung der Freien Reichsstadt Augsburg feierte dann am 8. August 1650 ihr erstes Hohes Friedensfest zum Dank dafür, dass ihr wieder volle Religionsfreiheit garantiert war.
1948 verankerte der Bayerische Landtag das Augsburger Friedensfest als einen lokalen Feiertag. Seit 1950 ist das
Friedensfest ist ein Feiertag in Augsburg
Seine Verantwortung als Friedensstadt nimmt Augsburg bis heute sehr ernst. Am und rund um den Feiertag Hohes Friedensfest gibt es in der Stadt am Lech jede Menge Veranstaltungen zum Thema Frieden. Das Programm 2016 umfasst knapp 100 Veranstaltungen. Es ist eine Mischung aus Kunst und Aktion im Alltag der Stadt. Veranstaltungen finden unter anderem in der Brechtbühne, in der Kresslesmühle, im Textilmuseum und auch in den Kirchen statt.
Die Friedenstafel auf dem Rathausplatz am 8. August gehört zu den Klassikern im Friedensfestprogramm. Daneben gibt es einen Ökumenischen Festgottesdienst – in diesem Jahr predigt die Münchner Regionalbischöfin Susanne Breit-Keßler in der Katholischen Basilika St. Ulrich und Afra. Der Familiengottesdienst findet in der Pfarrkirche Heilig Kreuz, das Kinderfriedensfest im Botanischen Garten und im Zoo sowie das Festkonzert in der St.-Anna-Kirche statt. (AZ)