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Augsburg: Sind in der Maxstraße bald Polizisten mit "Body-Cams" unterwegs?

Augsburg

Sind in der Maxstraße bald Polizisten mit "Body-Cams" unterwegs?

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    Polizisten demonstrieren den Einsatz eines Bodycam-Systems.
    Polizisten demonstrieren den Einsatz eines Bodycam-Systems. Foto: Boris Roessler/Archiv (dpa)

    Polizisten in Bayern sollen testweise mit Kameras an der Uniform ausgerüstet werden. Wie das Innenministerium am Mittwoch mitteilte, soll das Pilotprojekt in drei Städten anlaufen: München, Rosenheim und Augsburg. Start soll im kommenden Jahr sein.

    Hintergrund ist die seit Jahren hohe Zahl an Übergriffen gegen Polizisten. 2014 wurden laut Innenministerium in Bayern rund 14.500 Fälle gezählt. Durch den Einsatz der Body-Cams erhofft man sich nun eine höhere Hemmschwelle bei Angreifern. "Mit dem Einsatz von Body-Cams wollen wir diejenigen besser schützen, die tagtäglich für unsere Sicherheit ihren Kopf hinhalten", sagte Landespolizeipräsident Wilhelm Schmidbauer.

    Die sogenannten Body-Cams werden direkt an der Uniform getragen und sollen das Geschehen mit Bild und Ton dokumentieren. Zum Einsatz kommen sollen sie "nur ganz gezielt an gefährlichen Orten und bei kritischen Situationen", wie Schmidbauer betont. "Das können beispielsweise nachts die sogenannten 'Feiermeilen' und 'Weggehviertel' sein, bei denen es aufgrund hoher Alkoholisierung häufig zu Schlägereien kommt." Eine flächendeckende Videoaufzeichnung sämtlicher Einsätze finde nicht statt.

    Beim Polizeipräsidium Schwaben Nord in Augsburg begrüßt man es, Teil des Projekts zu sein. Die Details seien noch unklar. Es liege jedoch auf der Hand, dass sich ein Einsatz im Bereich der Party-Szene in der Innenstadt anbiete. Gerade in der Maxstraße kommt es an den Wochenenden immer wieder zu Gewaltexzessen, bei denen auch Polizisten angegangen werden.

    Gewerkschaft begrüßt "Body-Cams" bei Polizisten

    Das Projekt "Body-Cam" ist nicht neu. Ähnliche Versuche laufen derzeit in Bremen, Hamburg und Rheinland-Pfalz sowie beim Bund. Ein bereits abgeschlossenes Projekt in Hessen habe "durchwegs positive Effekte gezeigt", sagt Schmidbauer. In Frankfurt gingen die Zahl der Angriffe auf Beamte laut dem dortigen Präsidium innerhalb von einem Jahr um ein Drittel zurück.

    Zuspruch kommt auch von der Gewerkschaft der Polizei. "Die Versuche in Rheinland-Pfalz und Hessen sind positiv. Die Widerstandszahlen sind zurückgegangen und es kommt zu deutlich weniger Beleidigungen", sagte der Landesvorsitzende Peter Schall dem BR. "Ich glaube, dass die große Mehrheit die Kameras begrüßt." drs

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