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Augsburg - München: Dieses Jahr wird die Bahn-Strecke vierspurig

Augsburg - München

Dieses Jahr wird die Bahn-Strecke vierspurig

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    Im Juni dieses Jahres wird der vierspurige Ausbau der Bahn-Strecke von Augsburg in die Landeshauptstadt München fertiggestellt - nach nunmehr 13 Jahren. Für Pendler heißt das: Die Züge werden nicht mehr so oft verspätet ankommen.
    Im Juni dieses Jahres wird der vierspurige Ausbau der Bahn-Strecke von Augsburg in die Landeshauptstadt München fertiggestellt - nach nunmehr 13 Jahren. Für Pendler heißt das: Die Züge werden nicht mehr so oft verspätet ankommen. Foto: dpa

    Den ersten Spatenstich unternahmen 1998, noch im letzten Jahrtausend also, Bayerns damaliger Ministerpräsident Edmund Stoiber und Theo Waigel. 13 Jahre später wird Deutschlands längste Schienenbaustelle zwischen Augsburg und München nach Auskunft der Bahn im Juni endlich fertig. Vor allem Zigtausende Pendler hoffen auf künftig zuverlässigere Verbindungen in die Landeshauptstadt. Denn für sie gestaltete sich die Fahrt zum Arbeitsplatz zuletzt wegen vieler Verspätungen immer wieder zum Geduldspiel. Wenn die viergleisige Strecke endgültig dem Verkehr übergeben wird, sollen etwa 600 Züge (inklusive Güterzüge) pro Tag zwischen

    "Das hätte viel schneller gehen müssen"

    Immer wieder hat es beim 620 Millionen Euro teuren Ausbau der meist befahrenen Bahnstrecke der Republik geklemmt. Letzter Grund für eine Bauverzögerung waren Komplikationen im Bereich Haspelmoor (Landkreis Fürstenfeldbruck), wo die Bahn Schwierigkeiten mit feuchtem Moorboden hatte.

    Mit Kritik begleitete Winfried Karg vom Fahrgastverband Pro Bahn den Ausbau. Es sei 13 Jahre lang "immer nur ein bisschen" weiter gewerkelt worden. "Das hätte viel schneller gehen können." Denn der Verkehr musste stets auf zwei Gleisen mit baubedingten Störungen abgewickelt werden.

    Die Komplikationen und Verzögerungen beim Ausbau sollen nun in wenigen Monaten Geschichte sein. "Der Verkehr wird künftig deutlich entzerrt werden", betont Stefan Kühn, Leiter des Bereichs Kundenmanagement und Fahrplan bei der Bahn, gegenüber unserer Zeitung. Der Regionalverkehr laufe dann auf eigenen Gleisen. "So können wir pünktlicher und zuverlässiger fahren", verspricht er.

    Ab Dezember haben vor allem ICE-Reisende zudem einen kleinen Zeitvorteil. Mit 230 Stundenkilometern statt bisher 200 km/h können dann Schnellzüge gen Südosten rollen. Die Fahrtzeit nach München schrumpfe auf unter eine halbe Stunde (bisher etwa 35 Minuten), heißt es. Ein weiterer Nutzen des Bahnausbaus: Die Strecke wird fast vollständig mit Schallschutzwänden eingekleidet. Dadurch erhoffen sich die Verantwortlichen der Bahn, nicht nur den Lärmpegel für Anwohner deutlich senken zu können. Diese "Hürden" sollen künftig auch Selbstmorde auf der Schiene verhindern. Derzeit beklagt man in Bayern einen Suizidfall pro Monat.

    Weitere Bauvorhaben:

    Insgesamt stehen bei der Bahn derzeit Bauprojekte in Höhe von rund 29 Milliarden Euro im "vordringlichen Bedarf". Dies betrifft Neu- sowie Ausbau, Erhalt von Schienenstrecken und Bahnhöfen. Damit diese Projekte bis 2025 abgearbeitet werden können, wären nach Angaben von Bahnmanager Kühn jährlich rund 1,8 Milliarden Euro nötig. Die Bundesregierung stelle derzeit jedoch nur rund 1,1 Milliarden zur Verfügung. Darum werden auch nicht alle Bauvorhaben in der Region umgesetzt werden können.

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