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Augsburg: Mixa will wieder Bischof werden: Klage gegen Papst?

Augsburg

Mixa will wieder Bischof werden: Klage gegen Papst?

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    Der zurückgetretene Bischof Walter Mixa.
    Der zurückgetretene Bischof Walter Mixa. Foto: Fred Schöllhorn

    Von Alois Knoller und Daniel Wirsching

    Augsburg Zieht der zurückgetretene

    Er sei nämlich zum Rücktritt gezwungen worden. "Der Druck, unter dem ich die vorgefertigte Resignation unterschrieben habe, war wie ein Fegefeuer", erklärte Mixa in dem Interview. "Ich wusste in den Tagen weder ein noch aus." Drei Tage später habe er sein Gesuch in einem Schreiben an den Papst widerrufen.

    Der Vatikan machte dem früheren Augsburger Bischof allerdings keine Hoffnungen auf eine Rückkehr in sein Amt. Vatikansprecher Federico Lombardi bestätigte zwar gestern, dass Benedikt Mixa in den nächsten Wochen empfangen werde. Lombardi stellte aber klar: Es sei "nicht anzunehmen, dass die Entscheidung des Papstes noch einmal geändert" werde. Kirchenrechtler verwiesen darauf, dass die Annahme des Rücktritts trotz Mixas Widerruf erfolgt ist.

    Schwere Vorwürfe richtete Mixa gegen die Erzbischöfe Zollitsch und Marx. Beide seien zum Papst geeilt und hätten ihm "als Trumpf den sogenannten Missbrauchsfall vorgetragen, der de facto auf nicht mehr beruhte als auf acht handschriftlichen Sätzen einer höchst dubiosen hingekritzelten Notiz". Mixa betonte: "Damit durften die doch nicht den Papst unter Zugzwang setzen."

    Die bayerischen Bischöfe verwahrten sich gegen Mixas Kritik. "Es ist alles rechtmäßig gelaufen", erklärte der Sprecher der Freisinger Bischofskonferenz. Darüber hinaus gebe es nichts zu sagen. "Zum Schutz des emeritierten Bischofs sehen wir davon ab, Einzelheiten öffentlich auszubreiten." Bayerns Bischöfe wünschten Mixa "weiter gute Genesung". Sein Aufenthalt in einer psychiatrischen Klinik sei "ein erster wichtiger Schritt" gewesen. Mixa hatte sich gleich nach seinem Rücktritt in eine Schweizer Klinik begeben.

    Keine 24 Stunden vor Erscheinen des Welt-Interviews hatte der 69-Jährige, der am Samstag wieder in das Augsburger Bischofspalais zurückgekehrt war, nach Informationen unserer Zeitung der Bistumsleitung versprochen, sich öffentlich nicht mehr zu äußern. Die Diözese wollte die Vorgänge und Vorwürfe gestern nicht kommentieren. "Die Verantwortlichen haben das Richtige und Notwendige getan", hieß es.

    Sein 40-jähriges Priesterjubiläum wird Bischof Mixa nun auch nicht in privatem Rahmen im Diözesanexerzitienhaus Leitershofen bei Augsburg feiern. Die Veranstaltung ist abgesagt worden. Ursprünglich wollte Mixa sein Weihejubiläum am 18. Juli mit einem Festgottesdienst im Augsburger Mariendom feiern. Festprediger sollte der Münchner Erzbischof Reinhard Marx sein.

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