Die Geschehnisse der Silvesternacht in Augsburg haben ein politisches Nachspiel: Ein erfahrener Feuerwehrmann war bei einer Silvesterparty von einer Rakete verletzt worden, die offenbar gezielt auf den Mann gerichtet war. Andere Feuerwehrleute, die später ihrem Kollegen helfen wollten, wurden ebenfalls beschossen.
Der Nürnberger SPD-Landtagsabgeordnete Stefan Schuster, Sprecher seiner Fraktion für die Feuerwehren, macht sich für härtere Strafen stark. „Die Feuerwehrleute wollen helfen und werden dafür angegriffen. Das geht gar nicht.“ Schuster, der selbst früher Berufsfeuerwehrmann war, weiß, wie schwer es die Beamten und Ehrenamtlichen haben: „2015 sind insgesamt 2325 Helfer und Polizisten in Bayern durch Angriffe zu Schaden gekommen, wie das Innenministerium auf meine Anfrage mitgeteilt hat. In den Vorjahren waren es fast 200 weniger. Für 2016 liegen noch keine verlässlichen Daten vor, ein weiterer Anstieg ist nicht auszuschließen.“ Im Augsburger Fall gibt es gegenwärtig keine konkreten Hinweise auf den Mann, der die Böller gezündet hat.
Mehr Zwischenfälle in Augsburg
In der Augsburger Innenstadt wurden zudem in der Silvesternacht zwei Personen leicht verletzt, als ebenfalls mit Raketen auf Passanten geschossen wurde. Hier stehen drei Syrer im Verdacht, wobei die Ermittlungen der Polizei noch nicht abgeschlossen sind. In einem anderen Fall, der sich am ersten Weihnachtsfeiertag in einem Nachtbus abgespielt hatte, dauern die Ermittlungen ebenfalls an. Am Abend der erfolgreichen Bombenentschärfung waren zwei Gruppen von Syrern in einem Bus heftig in Streit geraten.
Bei der Auseinandersetzung wurde ein eineinhalbjähriges Mädchen aus Syrien, das in einem Kinderwagen lag, verletzt. Noch ist nicht klar, ob es zuvor einen gezielten Tritt gegen den Kinderwagen gegeben hat. So will es ein Augenzeuge wahrgenommen haben. Die Augsburger Polizei hat unterdessen das Videomaterial ausgewertet, das bei der nächtlichen Busfahrt aufgenommen wurde. „Zwar ist eine Person zu erkennen, die sich durch den Bus hangelt, aber nicht genau, wohin diese mit den Füßen tritt“, heißt es.