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Augsburg: Der Augsburger Osten will auch eine Tangente

Augsburg

Der Augsburger Osten will auch eine Tangente

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    Vierspuriger Ausbau der AIC 25, zwischen Friedberger - Straße ( Segmüller- Kreuzung ) und dem Gewerbegebiet Friedberg West
    Vierspuriger Ausbau der AIC 25, zwischen Friedberger - Straße ( Segmüller- Kreuzung ) und dem Gewerbegebiet Friedberg West Foto: Silvio Wyszengrad

    Manfred Wolf blickt mit einer Mischung aus Hoffen und Entsetzen auf das Frühjahr. Entsetzen, weil er durch die bevorstehende Teilsperrung der B 17 zwischen Bärenkeller und Pfersee ein Verkehrschaos erwartet, das auch den Augsburger Osten erfasst. Und Hoffnung, weil er sich damit Argumente für ein lange Zeit vernachlässigtes Projekt erwartet – den Bau einer Tangente, die von der Autobahn bei Derching über Friedberg, Kissing und Mering bis zur

    Von Ostern bis Pfingsten soll die Bundesstraße 17 im Augsburger Westen saniert werden, wohl mit spürbaren Auswirkungen für den Verkehr in der ganzen Region. Denn auf der vierspurigen Trasse sind derzeit bis zu 70 000 Fahrzeuge am Tag unterwegs. Die Fachleute gehen davon aus, dass die Straße während der Bauzeit maximal 30 000

    Die B 2 stößt im Bereich Kissing an ihre Kapazitätsgrenze

    Denn schon jetzt sind auf der Kissinger Ortsdurchfahrt täglich bis zu 20.000 Fahrzeuge unterwegs. Die Bundesstraße 2 ist im Bereich Kissing damit an ihrer Kapazitätsgrenze – Ortskundige benutzen bereits jetzt während der Stoßzeiten die parallel zur B 2 verlaufenden Wohnstraßen, um den Staus zu entgehen. Seit 2002 ist eine Umgehungsstraße für Kissing darum als vordringlicher Bedarf im Bundesverkehrswegeplan aufgelistet, und Wolf hofft darauf, dass es dieses Vorhaben auch in die Neuauflage schafft. Eine Trasse westlich der Bahnlinie Augsburg-München hat die Gemeinde jedenfalls freigehalten.

    Ein Zug, auf den auch die Stadt Friedberg gerne aufspringen würde. Denn zur Planung der Augsburger Osttangente gehört der vierspurige Ausbau der Kreisstraße AIC 25 zwischen der Autobahn bei Derching und dem Schwabhof im Süden Friedbergs. Bürgermeister Roland Eichmann (SPD) hofft, damit die Anwohner entlang der B 300 entlasten zu können, zumal der Bau einer Nordumfahrung immer unwahrscheinlicher wird.

    Die Tangente soll in den neuen Bundesverkehrswegeplan aufgenommen werden

    Befürworter und Gegner einer solchen Straße, die zwischen Friedberg und Wulfertshausen hindurch führen würde, stehen sich in weitgehend gleich großer Zahl gegenüber. Eichmann wirbt darum in Gesprächen mit Politikern und Behörden, die Tangente in den neuen Bundesverkehrswegeplan aufzunehmen. Schließlich könnte dann mit Verkehrsbeschränkungen, etwa einem Lkw-Fahrverbot, auf der B 300 im Stadtgebiet Friedberg gearbeitet und für Erleichterungen gesorgt werden.

    „Wir müssen Druck machen“, kündigt Bürgermeister Eichmann darum an. Voraussichtlich im Herbst soll der neue Bundesverkehrswegeplan verabschiedet werden. Derzeit bewertet ein Fachbüro alle 2000 Projekte, die für die Fortschreibung angemeldet sind, darunter auch die Augsburger Osttangente zwischen der Autobahn und der B 17. Über die Chancen, für den vordringlichen Bedarf anerkannt zu werden, lässt sich derzeit niemand etwas Konkretes entlocken. Fest steht allerdings, je problematischer ein Vorhaben ist, desto geringer sind – wie im Fall der Friedberger Nordumgehung – auch die Erfolgsaussichten.

    Die Planung für die Augsburger Osttangente hat einen Haken

    Und die Planung für die Augsburger Osttangente hat ebenfalls einen großen Haken. „Je weiter es nach Süden geht, umso unwahrscheinlicher wird es, dass sie kommt“, sagt Stefan Garbsch vom Staatlichen Bauamt. Probleme mit dem Umweltschutz bereiten schon die Lechauen bei Kissing, dann überquert die Straße den

    Und so gibt man sich in Berlin sehr zurückhaltend. „Es muss ein Gesamtkonzept sein“, sagt Ulrich Lange, der verkehrspolitische Sprecher der Unionsfraktion im Bundestag. Ohne Fortführung nach Süden ist aus Sicht des Nördlinger CSU-Abgeordneten nicht mit einer Aufnahme des Projekts zu rechnen. Der Kissinger Bürgermeister Manfred Wolf will sich mit solchen Aussagen nicht zufriedengeben. „Wir brauchen eine anständige Ostumfahrung“, betont er. Augsburg habe es in den letzten Jahrzehnten versäumt, dieses Thema zu beackern. Ein Umstand, der sich schon bald rächen könnte, wenn auf der B 17 die Baumaschinen anrücken.

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