Die junge Studentin lernt in ihrem Zimmer unter dem Dach auf die Medizinprüfungen. Sie ist 21, vier Jahre vorher zum Studium von Tel Aviv nach München gekommen. Aus dem Gang zieht der Geruch von Gebratenem herein. Einer ihrer Nachbarn im jüdischen Gemeindezentrum in der Münchner Reichenbachstraße kocht. Denkt sie zumindest. Doch dann quillt der Rauch ins Zimmer. Unter der Tür, durchs Schlüsselloch, dicht und beißend. Sara Elasari, so heißt die damalige Studentin, erzählt das fast ohne Denk- und Atempause. „Plötzlich schoss eine Stichflamme durch die Tür.“