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Atomkraftwerk: CSU will AKW Gundremmingen nicht vorzeitig abschalten

Atomkraftwerk

CSU will AKW Gundremmingen nicht vorzeitig abschalten

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    Blick auf das Kernkraftwerk in Gundremmingen. Die Grünen fordern den Verzicht auf diese Reaktoren.
    Blick auf das Kernkraftwerk in Gundremmingen. Die Grünen fordern den Verzicht auf diese Reaktoren. Foto: Ulrich Wagner

    Die CSU hat der Grünen-Forderung nach einer vorzeitigen Abschaltung des Atomkraftwerks Gundremmingen eine klare Absage erteilt. Wirtschaftsminister Ilse Aigner (

    Die Grünen hatten gefordert, Gundremmingen schon im Sommer vom Netz zu nehmen, wenn die sogenannte "Thüringer Strombrücke" - eine neue Hochspannungsleitung - in Betrieb gehen soll. Dann sei das Kraftwerk in Schwaben für die Versorgungssicherheit in Bayern nicht mehr nötig.

    Ihre Forderung nach einer vorzeitigen Abschaltung können die Grünen nach eigenen Angaben mit einer neuen Studie untermauern. In der Untersuchung des Berliner Beratungsunternehmens arepo consult, die unserer Zeitung vorliegt, wird die Auffassung vertreten, dass es mit Inbetriebnahme der Thüringer Strombrücke bereits Mitte dieses Jahres möglich sein wird, die beiden Reaktoren vom Netz zu nehmen, ohne die Sicherheit der Stromversorgung zu gefährden. Vorgestellt und erläutert werden soll die Studie beim Atomkongress der Grünen am 16. April in Augsburg.

    Die Verfasser der Studie beziehen sich auf öffentlich verfügbare Quellen wie die Bundesnetzagentur, die Übertragungsnetzbetreiber oder das Bundeswirtschaftsministerium. Darin finden sich, wie es heißt, „keine entscheidenden technischen Argumente dafür, dass Gundremmingen C heute oder in 2019 für die Bereitstellung von Strommengen notwendig wäre“. Die Übertragungskapazitäten im Höchstspannungsnetz für Strom reichten mit oder ohne Atomkraftwerke bereits jetzt aus, um das Stromdefizit im Süden „rechnerisch abzudecken“. Mit Inbetriebnahme der Thüringer Strombrücke verbessere sich die Situation entscheidend.

    "Gundremmingen das größte atomare Risiko in Deutschland"

    Grünen-Fraktionschef Hartmann fordert deshalb, die beiden Blöcke bereits jetzt und nicht erst – wie gesetzlich vorgesehen – 2017 beziehungsweise 2021 abzuschalten. „Gundremmingen ist das größte atomare Risiko in Deutschland. Diesem Risiko sollten wir die Menschen nicht weiter aussetzen.“

    Der Betreiber des Kernkraftwerks, die RWE Power AG, zeigte sich von dem Vorstoß der Grünen gestern unbeeindruckt. „Für uns gelten die im Atomgesetz festgelegten Laufzeiten“, sagte Pressesprecher Jan Peter Cirkel auf Anfrage. Gleichzeitig teilte die Kernkraftwerk Gundremmingen GmbH mit, noch einmal rund 20 Millionen Euro in die Revision von Block B zu investieren, der laut Gesetz Ende 2017 abgeschaltet werden soll.

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