Der Deutsche Städte- und Gemeindebund unterstützt den Vorstoß von CSU-Chef Horst Seehofer, Asylbewerber aus Balkanstaaten künftig in eigenen Aufnahmelagern unterzubringen. Auf diese Weise könnten Städte und Gemeinden entlastet werden, sagte Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg am Mittwoch im WDR-Hörfunk.
In diesem Jahr seien bereits mehr Menschen aus dem Balkan als aus Syrien nach Deutschland gekommen. Zugleich räumte Landsberg ein, dass mit speziellen Erstaufnahmeeinrichtungen auch Risiken verbunden seien. "Da sitzen dann eine Menge Leute zusammen, die wissen, wir können nicht bleiben - das ist ein gewisser Sprengstoff."
Seehofer verteidigt bayerischen Asyl-Vorstoß
Seehofer hat die geplanten Aufnahmezentren am Mittwoch erneut gegen die teils massive Kritik verteidigt. Es gehe aktuell darum, schutzbedürftigen Asylbewerbern zu helfen, aber Asylmissbrauch zu verhindern, sagte der bayerische Ministerpräsident in einer intensiv geführten Plenardebatte im bayerischen Landtag.
Die Politik stehe in einer doppelten Verantwortung: gegenüber Flüchtlingen, die um ihre Gesundheit und ihr Leben fürchten müssten; und gegenüber der eigenen Bevölkerung, die mit ihren Sorgen und Ängsten ebenfalls ernst genommen werden wolle. Und viele Kommunen und Hilfsorganisationen seien angesichts der anhaltend hohen Flüchtlingszahlen eben an der Grenze der Leistungsfähigkeit. dpa