Die unsicheren Arbeitsverhältnisse für viele Akademiker an Bayerns Hochschulen sollen sich verbessern. Wissenschaftsminister Ludwig Spaenle (CSU) und Hochschulvertreter wollen am Donnerstag in München neue Grundsätze für befristete Arbeitsverträge an Universitäten und Fachhochschulen unterzeichnen.
Mehr als die Hälfte des Personals hat Zeitverträge
Anlass der Vereinbarung sind die schlechten Arbeitsbedingungen des wissenschaftlichen Nachwuchses. Ein großer Teil des wissenschaftlichen Personals wird in Bayern ebenso wie in anderen Bundesländern mit Zeitverträgen angeheuert.
Nach den Zahlen des Ministeriums sind das in Bayern etwa 30 000 Wissenschaftler im sogenannten akademischen Mittelbau. Das ist mehr als die Hälfte des gesamten wissenschaftlichen Personals. Möglich ist die hohe Zahl von Zeitverträgen, weil ein Bundesgesetz das ausdrücklich erlaubt.
Kein Verbot, aber Verbesserung der Bedingungen
Spaenle hatte im vergangenen Oktober an die Universitäten und Fachhochschulen appelliert, die hohe Zahl der Kurzfrist-Arbeitsverträge zu reduzieren. Er will befristete Hochschuljobs keineswegs grundsätzlich verbieten lassen - viele Doktoranden und Habilitanden bestreiten mit Zeitverträgen ihren Lebensunterhalt während der Ausbildung. Aber extreme Kurzzeitbefristungen mit Vertragsverlängerungen im Monatstakt will Spaenle abstellen. dpa/lby