Bei Einsätzen der Polizei wurden am Dienstag in fünf Bundesländern Wohnungen und eine Gemeinschaftsunterkunft durchsucht. Es geht vor allem um Terrorfinanzierung. Eine konkrete Anschlagsgefahr gibt es laut Behörden nicht.
Es handelte sich um Anti-Terror-Einsätze, bei denen die Polizeieinheiten Wohnungen und Unterkünfte von 14 Tschetschenen aus Russland in fünf Bundesländern durchsuchten. Nach Angaben des Landeskriminalamtes in Erfurt waren dabei am Dienstag insgesamt zwölf Wohnungen und eine Gemeinschaftsunterkunft in mehreren Thüringer Orten, in Hamburg, Dortmund, Leipzig und München betroffen. Bei der Aktion ging es vor allem um den Verdacht auf Finanzierung terroristischer Vereinigungen im Ausland. Eine konkrete Anschlagsgefahr hätten die Ermittlungen bisher nicht ergeben, erklärte das federführende Landeskriminalamt (LKA) Thüringen.
Verdächtige wurden befragt
Nach dem Stand der Ermittlungen gebe es keine Anhaltspunkte für Verbindungen zu Ermittlungsverfahren im Zusammenhang mit islamistischem Terrorismus der jüngsten Vergangenheit.
Zwischenzeitlich hatte unter anderem der Bayerische Rundfunk berichtet, dass in München zwei Personen festgenommen worden seien. Dem wurde nun widersprochen. Verdächtige seien befragt worden, Festnahmen habe es allerdings nicht gegeben, sagte eine LKA-Sprecherin: "Es gibt keinen Haftbefehl." Hauptverdächtig sei ein 28-jähriger Tschetschene mit russischem Pass, der als Asylbewerber im thüringischen Suhl lebe. Er wurde laut LKA in
Der Hauptverdächtige soll beabsichtigt haben, sich der Terrororganisation Islamischer Staat (IS) in Syrien anzuschließen. Der Verdacht auf Sprengstoff in einer Unterkunft in Thüringen bestätigte sich nicht. Ein weißes Pulver wurde untersucht. Laut LKA handelte es sich dabei aber um Maismehl.
In München kontrollierten Ermittler nach Angaben des Innenministeriums zwei Tschetschenen, die im Auftrag einer thüringischen Sicherheitsfirma in einem Asylbewerberheim arbeiteten.
Laptops, Handys, Festplatten und mehr sichergestellt
Sichergestellt wurden bei den Durchsuchungen Laptops, Handys, Festplatten, USB-Sticks und Bank-Unterlagen, wie Thüringens Innenminister Holger Poppenhäger (SPD) berichtete. Das Material werde nun ausgewertet. Der Minister sprach von einem erfolgreichen Einsatz mit 400 beteiligten Polizisten.
Nach Angaben der Staatsanwaltschaft Gera besteht der Verdacht, dass Geld zur Terrorfinanzierung ins Ausland transferiert werden sollte. Zur Höhe der Beträge machte ihr Sprecher keine Angaben. Gegen den Hauptverdächtigen ermittelt die
Nach LKA-Angaben stand Thüringen im Mittelpunkt der Durchsuchungen. Demnach gab es Einsätze in Arnstadt, Suhl, Jena, Leinefelde, Hildburghausen, Schmalkalden und Weimar. dpa