Junge Wissenschaftler aus Augsburg und Tübingen haben einen „Ampel-Pilot“ für Sehbehinderte programmiert. Zur Weiterentwicklung benötigen sie Fotos von verschiedenen Fußgängerampeln, die auch bei schlechten Lichtverhältnissen oder bei Dunkelheit aufgenommen sind, teilte die Universitätsklinik Tübingen mit. Die Fotos können auf der dafür entwickelten App „LightsCatcher“ eingereicht werden.
Mit dem „Ampel-Pilot“ werden Sehbehinderte und Blinde über ihre Smartphones akustisch und sensorisch informiert, ob die Ampel, an der sie gerade stehen, Rot oder Grün zeigt. Das Programm sei hilfreich an Ampeln, deren Signalton von Umgebungslärm überlagert wird, oder an noch nicht sehbehindertengerecht ausgerüsteten Anlagen. An dem Projekt arbeiten Studierende des Forschungsinstituts für Augenheilkunde am Uniklinikum Tübingen und der Fakultät für Informatik an der Hochschule für angewandte Wissenschaften in Augsburg.
Zur Programmierung der App wurden bereits über 3000 Fotos von Ampeln vor allem in Süddeutschland, aber auch in Städten Europas erfasst. Mit ihren Daten wird die App „trainiert“, sodass das Programm den Status der Ampelanlagen immer genauer erfassen kann. Die App funktioniere bei den meisten Fußgängerampeln schon zuverlässig, hieß es. Derzeit kann der „Ampel-Pilot“ im Google Play-Store heruntergeladen werden. (epd)