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Am Tegelberg herrscht täglich Trubel

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Am Tegelberg herrscht täglich Trubel

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    Am Tegelberg herrscht täglich Trubel
    Am Tegelberg herrscht täglich Trubel Foto: Tobias Schuhwerk

    Die thermischen Verhältnisse wechseln ständig, sind aber selten extrem. Darüber hinaus schwärmen die Piloten vom traumhaften Blick über die Wahrzeichen des Ostallgäus: Schloss Neuschwanstein, Schloss Hohenschwangau, die Sankt-Colomans-Kirche in Schwangau, den Füssener Hausberg Säuling und den blau-grün schimmernden Forggensee. Mit einer Fläche von 15 Quadratkilometern immerhin der viertgrößte See in Bayern.

    "Der Tegelberg", meint der frühere Drachenflug-Weltmeister Jos Guggenmos (68) aus Kaufbeuren, "kann sich mit allen Fluggebieten der Welt messen." Im kommenden Jahr findet hier die Weltmeisterschaft im Drachenfliegen statt. Doch nicht nur "Himmelsstürmer" haben ihre Freude. Der

    Kinder fahren auf die 760 Meter lange Sommerrodelbahn oder das Trampolinspringen ab.

    Läufer begeistern sich für die steinigen Serpentinen, auf denen 2005 die deutsche Berglauf-Meisterschaft stattfand.

    Ältere Semester bevorzugen indes einen gemütlichen Gang durch das Kneippbecken oder durch die Reste einer römischen Villenanlage, die neben der Talstation der Tegelbergbahn freigelegt wurden.

    Bis zu 460 Personen pro Stunde transportiert die Seilbahn nach oben. An Sommertagen herrscht hier so viel Trubel, dass König Ludwig II., der die Abgeschiedenheit in den Bergen genoss, vermutlich die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen würde. Auch dem einfachen "Fußvolk" sei der Tegelberg in seiner ursprünglichsten Form empfohlen: als bezaubernder Aussichtspunkt, frühmorgens, vor dem großen Ansturm.

    Dazu startet man am besten vor sechs Uhr. Und wem das jetzt zu früh erscheint, dem sei ein großer Vorteil genannt: Die lästige Parkplatzsuche entfällt um diese Uhrzeit! Und noch etwas wird die Frühaufsteher auf dem Weg bergauf belohnen: Im Morgengrauen ist Schloss Hohenschwangau noch beleuchtet - und sorgt für eine märchenhafte Kulisse. Genau wie Schloss Neuschwanstein.

    "Die Kräfte der Erosion sind die Baumeister dieser königlichen Landschaft"

    Wenn man an der Bergstation der Bahn angelangt ist und den Sonnenaufgang über den benachbarten Gipfeln erlebt, wächst die Hochachtung vor einem Architekten, der zur Abwechslung einmal nichts mit König Ludwig zu tun hat: "Die Kräfte der Erosion sind die Baumeister dieser königlichen Landschaft", heißt es auf einer Tafel des Alpenlehrpfads. Dieser erstreckt sich vom etwas höher gelegenen Nachbarn des Tegelberg, dem Branderschrofen (1881 m) bis zur Ahornspitze (1780 m). Von dort aus kann man zurückkehren und mit der Tegelbergbahn talwärts fahren.

    Hartgesottene Wanderer zieht es indes weiter: Sie laufen über Niederstraußbergsattel (1616 m), Gabelschrofensattel (1915 m) und Kenzensattel (1650 m) zur Kenzenhütte. Von dort fährt der Kenzenbus nach Halblech, wo es mit dem Linienbus zurück zum Parkplatz in Schwangau geht. Für diese mindestens siebenstündige Wanderung ist neben guter Kondition auch Geduld gefragt. An Sonn- und Feiertagen kann sich das Warten auf den Linienbus in die Länge ziehen ...

    Wer die Tour geschafft hat, darf noch einmal den smartie-bunten Himmel über dem Tegelberg genießen. Oder sich gleich mit ein paar Schokobonbons belohnen...

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