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"Allgäuer Dorf": Millionenprojekt steht vor dem Aus

"Allgäuer Dorf"

Millionenprojekt steht vor dem Aus

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    Mit dem "Allgäuer Dorf" soll in Füssen ein gewaltiges Tourismusprojekt realisiert und so Kultur und Brauchtum ein Platz geben werden.
    Mit dem "Allgäuer Dorf" soll in Füssen ein gewaltiges Tourismusprojekt realisiert und so Kultur und Brauchtum ein Platz geben werden. Foto: Animation: Geisler&Trimmel

    Das "Allgäuer Dorf" steht in seiner bisher geplanten Form wohl vor dem Aus. Grund ist der Widerstand aus der Gemeinde Schwangau. Zwar steht im dortigen Gemeinderat eine offizielle Abstimmung über das Projekt noch aus, laut Schwangaus Bürgermeister Reinhold Sontheimer (CSU) fand sich bei den bisherigen Gesprächen aber kein Befürworter für das Projekt.

    Die Bedenken in der Ostallgäuer Gemeinde richten sich vor allem gegen ein mangelndes Verkehrskonzept und die drohende Konkurrenz für die örtliche Hotellerie. "Wir haben Bedenken, dass uns mehr Gäste weggenommen werden, als dazukommen", betonte der Zweite Bürgermeister von Schwangau, Johann Stöger.

    Sollte das "Nein" aus Schwangau offiziell sein, wäre das Tourismusprojekt wohl gestorben. Denn für eine Umsetzung ist die Zustimmung aller zehn Gemeinden im Zweckverband Allgäuer Land erforderlich.

    Künstliches Dorf auf sieben Hektar

    Das Millionenprojekt "Allgäuer Dorf" sorgt seit Monaten für Dikskussion. Ein privater Investor will auf einer über sieben Hektar großen Fläche in unmittelbarer Nähe zum Forggensee und dem Füssener Festspielhaus ein künstliches Dorf entstehen lassen - mit traditionellen Wohnhäusern, Wirtshäusern, Handwerksbetrieben wie Käser, Bäcker oder Glasbläser, sowie einem Bauernhof und Übernachtungsmöglichkeiten mit rund 600 Betten. Die Gesellschaft rechnete in ihren Planungen mit 450.000 Besucher und 100.000 bis 140.000 Übernachtungen pro Jahr.

    Widerstand kam jedoch ausgerechnet von Heimatverbänden. Beim Bayerischen Landesverband für Heimatpflege bezeichnete man das "Allgäuer Dorf" als "Selbstkarikatur" und "Oberflächenheimat", die niemandem das

    Füssens Oberbürgermister hält an der Idee fest

    Füssens Bürgermeister Paul Iacob will das umstrittene Projekt dennoch nicht ganz aufgeben. In anderer Form und außerhalb der Verantwortung des Zweckverbandes Allgäuer Land habe das Vorhaben durchaus gute Chancen, sagte er der Allgäuer Zeitung. In dem privat finanzierten Projekt mit einem Volumen von rund 60 Millionen Euro stecke "zu viel Potenzial, um es jetzt einfach sterben zu lassen".

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