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Allgäu: Ölfleck-Attentäter nie gefasst

Allgäu

Ölfleck-Attentäter nie gefasst

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    Ein Motorradfahrer starb zwischen Rettenbach und Ottobeuren.
    Ein Motorradfahrer starb zwischen Rettenbach und Ottobeuren. Foto: dpa

    Es ist ruhig geworden um den Täter, der vor über sechs Jahren mit einem Ölfleck auf einer Straße im Unterallgäu einem Familienvater das Leben genommen hat. Mit einer Festnahme des Serien-Attentäters kann wohl nicht mehr gerechnet werden. „Seit Monaten tendiert das Hinweisaufkommen gegen null“, sagt Polizeisprecher Christian Eckel. Immer noch werde ausgewertet, ob sich anderswo ähnliche Fälle ereignen.

    Zwei Mal ging die Polizei damit zu „Aktenzeichen XY… ungelöst“. Die Ermittlungsgruppe „Ölfleckmörder“, in der phasenweise dutzende Polizisten zusammengearbeitet haben, gibt es seit weit über einem Jahr nicht mehr. Der letzte Fall, den die Polizisten der Serie zurechnen, ist mittlerweile über sechs Jahre her. Im Unterallgäu starb ein damals 47-jähriger Familienvater. Wegen einer Ölspur in einer Kurve schlitterte der Mann mit seinem Motorrad in ein entgegenkommendes Auto und starb noch an der Unfallstelle.

    Es war der grausame Schlusspunkt einer Serie, die die Polizei einem einzigen Wiederholungstäter zurechnet. Acht Mal fanden sich in Bayern und Baden-Württemberg Ölflecken auf Fahrbahnen. Alle acht Mal hatte ein Unbekannter wohl Glasflaschen mit Öl vorsätzlich auf die Straße geworfen. Ähnliche Fälle, etwa in Traunstein, konnten mit der Serie nicht in Verbindung gebracht werden. Auch bei Dießen am Ammersee fand man 2013 Ölflecken und zerbrochene Flaschen auf der Straße. Die Spuren stimmten aber nicht völlig mit der Serie überein, so schloss die Polizei einen Nachahmungstäter nicht aus.

    Wer ist der Täter, der für die Serie verantwortlich ist? Profiler der Polizei gingen direkt nach dem mutmaßlichen Mord im Unterallgäu noch von einem Hass auf Motorradfahrer aus. Später änderte sich die Einschätzung: Vielmehr stärkte der Täter wohl sein Selbstwertgefühl, indem er Angst und Verunsicherung verbreitete. Die DNA des mutmaßlichen Täters ist bekannt – es fehlt der passende Abgleich.

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