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Allgäu: Horror-Erlebnis: Wildschwein greift Skifahrerin an

Allgäu

Horror-Erlebnis: Wildschwein greift Skifahrerin an

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    Ein rund 90 Kilo schwerer Keiler hat im Allgäu eine Skifahrerin angegriffen und leicht verletzt.
    Ein rund 90 Kilo schwerer Keiler hat im Allgäu eine Skifahrerin angegriffen und leicht verletzt. Foto: Fredrik von Erichsen, dpa (Symbolbild)

    Ein Wildschwein hat im Skigebiet Ofterschwang/Gunzesried im Oberallgäu eine Skifahrerin erfasst und am Bein leicht verletzt. Das bestätigen unter anderem die Bergwacht und der Kreisjagdverband

    Nach Angaben der Bergwacht ist das Wildschwein im Waldgebiet kurz vor der Talstation der Ossi-Reichert-Bahn auf die Skifahrerin losgegangen. Es habe sie am Bein erwischt. „Das war eine kleinere Verletzung“, sagt der Bereitschaftsleiter der zuständigen Bergwacht Sonthofen, Bernd Zehetleitner. Die Frau sei selbst ins Tal gefahren und habe dort das Liftpersonal verständigt. Die Bergwacht habe die Wunde versorgt und die Frau ins Krankenhaus geschickt.

    Jäger sprechen von „außergewöhnlichem Vorfall“

    Es handelte sich um eine „kleine oberflächliche Weichteilbisswunde“, teilt das Klinikum Immenstadt mit. Einen Vorfall wie diesen habe es in dem gerade bei Familien beliebten Skigebiet am Ofterschwanger Horn noch nie zuvor gegeben, betont Bergbahnen-Geschäftsführer Rainer Hartmann. Die Bergbahnen hätten umgehend die Jäger informiert. Nur wenige Stunden später war das Wildschwein tot.

    Der Vorfall sei sehr außergewöhnlich, bekräftigt Kreisjagdverbandsvorsitzender Heinrich Schwarz. Normalerweise würden Wildschweine im Winter in tiefere Lagen ziehen. Dass ein solches Tier überhaupt in der Nähe der Skipiste war, führt der Oberallgäuer Oberjäger auf das Wetter zurück. „Der Winter kam in dieser Saison plötzlich und heftig“, sagt Schwarz. „Da hat es die Tiere mehr oder weniger eingeschneit.“ Er geht davon aus, dass derzeit einzelne Wildschweine im südlichen Oberallgäu leben.

    90 Kilo schwerer Keiler war verletzt und aggressiv

    Bei besagtem Angreifer habe es sich um ein männliches Tier, einen rund 90 Kilo schweren Keiler gehandelt. Er habe vermutlich seit Tagen nichts zu fressen gehabt. Außerdem war er nach Einschätzung von Schwarz verletzt. Ihm habe eine Schale (so wird der Huf des Wildschweins genannt) gefehlt.

    Deshalb sei das Tier so aggressiv gewesen. Auch die Jäger griff das Tier an. Trotz des Vorfalls müssen die Skifahrer keine Angst vor Wildschweinen haben, betonen die Jäger. Dass ein Tier im Winter im südlichen Oberallgäu einen Menschen angreift, sei eine absolute Ausnahme. „Ein Lottogewinn kommt häufiger vor“, ist der Berufsjäger überzeugt.

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