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Allgäu: Erstmals seit Jahrzehnten: Kaufbeuren bekommt eigenen Faschingsumzug

Allgäu

Erstmals seit Jahrzehnten: Kaufbeuren bekommt eigenen Faschingsumzug

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    Erstmals seit Jahrzehnten findet in Kaufbeuren ein Faschingsumzug statt.
    Erstmals seit Jahrzehnten findet in Kaufbeuren ein Faschingsumzug statt. Foto: Alexander Kaya

    Der letzte Faschingsumzug in Kaufbeuren? "Der muss irgendwann Anfang der 80er Jahre gewesen sein", meint Günther Seydel, Ehrenvorsitzender des Kaufbeurer Faschingsvereins "Aufbruch Umbruch". Auch Dr. Stefan Fischer vom Stadtarchiv in

    Offenbar konnten die Bürger der Wertachstadt nichts mit den Narren anfangen. Und so flüchteten die Kaufbeurer Faschingsfans in die umliegenden Gemeinden. Sie fuhren nach Pforzen und Bidingen. Nach Friesenried, Obergünzburg und natürlich auch zum größten Gaudiwurm im Allgäu - nach Marktoberdorf. Hier, nur wenige Kilometer von Kaufbeuren entfernt, floriert der Fasching auch heute noch.

    Kaufbeuren: Erster Faschingsumzug seit Jahrzehnten

    In diesem Jahr aber kommt die fünfte Jahreszeit wieder mit einem eigenen Faschingsumzug nach Kaufbeuren. Mit dem Gaudiwurm an Weiberfasching (Donnerstag, 27. Februar zwischen 17 Uhr und 18 Uhr) will Susanne Roßkopf den Kaufbeurer Narren "eine Heimat bieten". Gemeinsam mit zwei weiteren Mitgliedern von "Aufbruch Umbruch" organisiert die 32-Jährige den Umzug vom "Zollhäuschen" über die Fußgängerzone bis zum alten Rathaus.

    "Wir finden es einfach schade, dass in Kaufbeuren an Fasching nicht viel los ist. Feiern kann man hier schon, aber gerade für Menschen mit Kindern oder Faschingsfans, die nicht nur in eine Kneipe gehen wollen, ist nicht viel geboten", erzählt Susanne Roßkopf. Offenbar ist sie mit dieser Meinung nicht alleine. "Mich sprechen die Menschen jetzt schon auf der Straße an: 'Wann kommt der Umzug? Wo sieht man am besten?'" Und auch die Kaufbeurer Faschingsgruppen sind begeistert. "Wir sind wirklich überrascht, wie viel Zuspruch von den Teilnehmergruppen kommt. Bislang haben sich schon 16 Gruppen angemeldet. Das sind weit mehr, als wir erwartet haben", erzählt Susanne Roßkopf.

    Kaufbeuren: Faschingsumzug soll familiär bleiben

    Trotzdem bleibt der Gaudiwurm in Kaufbeuren familiär. "Wir wollen weder mit den großen Umzügen im Ostallgäu konkurrieren, noch uns oder die Stadt überfordern", sagt Susanne Roßkopf. Gerade deshalb sei der Umzug auch für Faschings-Anfänger und Faschings-Muffel geeignet. "Hier kann man in kleinem Rahmen einfach mal gucken, was passiert und einen schönen Abend erleben."

    Gespannt ist Susanne Roßkopf selbst auf die Highlights des Umzugs. Ein Motto haben die Orginisatoren nicht vorgegeben, um die Kreativität der Gruppen nicht einzuschränken. "Soviel ich weiß, greifen die Gruppen durchaus Themen aus der Lokalpolitik und aus der Gesellschaft auf - also die Themen, die Kaufbeuren betreffen." Für die 32-Jährige ein weiteres Argument, um den Umzug zu besuchen.

    Wird der Umzug ein Erfolg, soll der Kaufbeurer Gaudiwurm an Weiberfasching zur Tradition in Kaufbeuren werden. Und zwar nicht nur alle 30 Jahre. (AZ)

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