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Allgäu: Das Allgäu muss mit weiteren Wölfen rechnen

Allgäu

Das Allgäu muss mit weiteren Wölfen rechnen

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    So sieht ein Europäischer Wolf aus, hier zu sehen im Wildpark Schloss Tambach (Oberfranken) bei Coburg.
    So sieht ein Europäischer Wolf aus, hier zu sehen im Wildpark Schloss Tambach (Oberfranken) bei Coburg. Foto: David Ebener, dpa

    Der Wolf kann wiederkommen, und zwar mit zunehmender Häufigkeit. Dieses Fazit zog der Oberallgäuer Landrat Anton Klotz nach einem Gespräch mit Vertretern verschiedener Interessensgruppen, das als Folge des Auftretens eines Wolfes südlich von Oberstdorf anberaumt wurde. Gegen den Zuzug weiterer Wölfe in die Region gebe es zudem kaum Präventionsmöglichkeiten, sagte Klotz.

    „Dem Wolf ist der Zugang zum Land nicht verwehrbar“, so das Fazit von Klotz nach dem Gespräch, bei dem unter anderem Vertreter der Waldwirtschaft, des Bauernverbandes, der Schafzüchter, der Jäger, des Bund Naturschutz, der unteren Naturschutzbehörde und des Veterinäramtes anwesend waren.

    10 Fakten zum Wolf

    Ein Wolf wird etwa so groß wie ein ausgewachsener Schäferhund.

    Zu seiner Beute gehören etwa Rehe, Schafe und junge oder kranke Rothirsche. Sie fressen aber hin und wieder auch Aas.

    Wölfe sind extrem anpassungsfähig. Sie leben deshalb in Wäldern, Steppen, Heide- oder Graslandschaften. Sie benötigen lediglich Rückzugsorte, wo sie nicht vom Mensch gestört werden.

    Das Territorium eines Rudels kann mehrere Quadratkilometer groß sein, abhängig vom Nahrungsangebot.

    Die Gefahr, einem tollwütigen Wolf zu begegnen, ist äußerst gering. Deutschland gilt nach der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als tollwutfrei.

    Wölfe sind für den Menschen in der Regel nicht gefährlich. Selbst in Ländern, in denen viele Tiere leben, gibt es so gut wie keine Zwischenfälle. Natürlich handelt es sich immer noch um ein Wildtier, dem man sich nicht nähern sollte.

    Ein Wolf wird zwischen 10 und 13 Jahre alt. In Gefangenschaft können sie bis zu 16 oder 17 Jahre alt werden.

    In Europa gibt es derzeit zwischen 10.000 und 15.000 Wölfe.

    Rüden werden zwischen 35 und 67 Kilogramm schwer, Weibchen dagegen zwischen 27 und 50 Kilo.

    Der Wolf steht in Deutschland unter Naturschutz.

    Schafherden oder Jungvieh seien auf den Alpen auch mit Schutzzäunen nicht effektiv zu schützen. Generell würde der Wolf aber weniger Jungrinder, sondern eher Schafe reißen. Dennoch könne das Auftreten des Wolfes bei Jungrindern zu Unruhe und infolgedessen zu Abstürzen führen. Dies sei etwa in der Schweiz bereits geschehen.

    Der Wolf hat es vor allem auf Wildtiere abgesehen

    In diesem Fall gebe es ein ehrenamtliches Netz von Fachleuten, die den Geschädigten Informationen geben, wie Schäden beglichen werden können. So decke ein Fonds in Bayern bei nachweislichen Schäden 80 Prozent ab. Dabei komme aber erschwerend für Herdenbesitzer hinzu, dass die Beweislage klar sein muss. Es muss also erwiesen sein, dass ein Wolf für den Tod eines Herdentieres verantwortlich ist. In diesem Bereich gebe es für die Politik noch Handlungsbedarf. „Uns geht es darum, dass der Geschädigte nicht auf dem Schaden sitzen bleibt“, betonte Klotz.

    Wie verhalte ich mich, wenn ich einem Wolf begegne?

    Was tun, wenn ich plötzlich einem Wolf begegne? Sechs Tipps:

    Haben Sie Respekt vor dem Tier.

    Laufen Sie nicht weg, sondern ziehen Sie sich langsam zurück.

    Falls Sie einen Hund dabei haben, sollten Sie diesen in jedem Fall anleinen und nahe bei sich behalten.

    Wenn der Wolf sich nähert, machen Sie auf sich aufmerksam, indem Sie laut sprechen oder gestikulieren.

    Laufen Sie dem Wolf nicht hinterher.

    Füttern Sie niemals einen Wolf, sonst gewöhnt er sich daran seine Nahrung in der Nähe des Menschen zu suchen.

    Doch vor allem habe es der Wolf auf Wildtiere wie Rehe abgesehen, legte Klotz dar. „Auch die Jagd wird damit leben müssen, dass unter Umständen das ein oder andere Stück Rotwild gerissen wird“, sagte er. Einen Abschuss wie seinerzeit bei dem Bären Bruno werde es jedenfalls bei einem Auftauchen des Tieres nicht geben.

    In einem Punkt gab es vonseiten des Landrates Entwarnung. Als Einzeltier sei der Wolf sehr scheu. Und im Rudel sei er in Deutschland bishernur einmal vorgekommen: in der Lausitz in Brandenburg und Sachsen. spa

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