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Allgäu: Bank überfallen: Der Spinnenmann schlägt wieder zu

Allgäu

Bank überfallen: Der Spinnenmann schlägt wieder zu

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    Mit einer Spiderman-Maske verkleidet hat ein Mann am Donnerstag im Westallgäu eine Bank überfallen und mehrere tausend Euro erbeutet. (Symbolbild)
    Mit einer Spiderman-Maske verkleidet hat ein Mann am Donnerstag im Westallgäu eine Bank überfallen und mehrere tausend Euro erbeutet. (Symbolbild) Foto: Peter Foley (dpa)

    Mit einer Spiderman-Maske auf dem Kopf und einer Pistole bewaffnet – so hat ein Unbekannter gestern Mittag eine Filiale der Volksbank in Opfenbach überfallen. Sehr wahrscheinlich derselbe Täter hatte erst im Juli in der gleichen Westallgäuer Gemeinde eine Filiale der Sparkasse heimgesucht. Und: Möglicherweise steckt hinter beiden Überfällen einer der meist gesuchten Kriminellen Vorarlbergs: der als Postkartenräuber bekannte Mann hat seit 2008 elf Banken und Postfilialen überfallen. Eine Großfahndung, bei der auch Spürhunde und ein Hubschrauber eingesetzt wurden, verlief ohne Erfolg.

    Der Unbekannte betrat gestern gegen 11.30 Uhr die Filiale der Volksbank. Er bedrohte die beiden Mitarbeiter mit einer Waffe und forderte Bargeld. Mit mehreren tausend Euro Beute, verpackt in einem hellen Beutel mit roten Griffen, floh der Mann dann zu Fuß. Die beiden Bankangestellten blieben äußerlich unverletzt, ebenso zwei Frauen, die sich zum Zeitpunkt des Überfalls in der Filiale aufhielten. Eine Kundin konnte das Gebäude verlassen und versuchte, die Polizei zu alarmieren.

    Polizei untersucht Zusammenhang zu Raubserie in Vorarlberg

    Erst im Juli hatte ein Unbekannter mit Spiderman-Maske die Sparkasse in Opfenbach überfallen. Beide Tatorte liegen nur wenige hundert Meter voneinander entfernt im Zentrum der 2500-Einwohner-Gemeinde. „Es ist naheliegend, dass ein und der selbe Täter beide Überfälle begangen hat“, sagt Kurt Kraus, Leiter der Lindauer Kriminalpolizei.

    Nach dem Überfall im Juli hatte sich die Kripo intensiv mit den Behörden in Vorarlberg ausgetauscht. Opfenbach liegt nur fünf Kilometer von der Grenze zu Vorarlberg entfernt. Es ging auch um einen möglichen Zusammenhang mit einer Überfallserie in Vorarlberg. Dort sorgt ein Krimineller seit 2008 für Aufsehen. Er hat elf Überfälle begangen, zuletzt im Januar dieses Jahres. Jedes Mal war er bewaffnet und maskiert, jedes Mal entkam er trotz sofort eingeleiteter Fahndungsmaßnahmen. Der Serientäter narrte die Behörden mit der Ankündigung, erneut zuschlagen zu wollen. Weil er der Polizei zweimal eine entsprechende Nachricht per Post zukommen ließ, wurde der Mann als „Postkartenräuber“ bekannt. Aufgrund der Erkenntnisse, die die Kripo nach dem ersten Überfall in Opfenbach gewonnen hat, ist es laut Kraus „nicht abwegig“, dass der Kriminelle sein „Arbeitsgebiet“ ins Allgäu verlegt hat und hinter den Überfällen im Westallgäu steckt. Gesichert sei das aber nicht.

    Behörden fahnden seit 2008 nach dem Täter

    Das Landeskriminalamt Vorarlberg hat unter anderem versucht, mithilfe eines Profilers auf die Spur des Unbekannten zu kommen. Die Behörden vermuten einen „unscheinbaren Vorarlberger“ hinter den Taten, „dem man diese Verbrechen im ersten Augenblick unter Umständen gar nicht zutrauen würde“. Auf die Spur des Serientäters ist die Polizei nicht gekommen. Geholfen hat auch eine Belohnung von 10 000 Euro nicht.

    Von dem Mann liegt folgende Beschreibung vor: Er ist etwa 1,85 Meter groß, hat eine normale Statur, vermutlich blonde Haare. Bei dem Überfall in Opfenbach war er bekleidet mit einer hellblauen Jacke mit dunkelblauen abgesetzten Applikationen und roten Reißverschlüssen. Zudem hatte er eine dunkle Regenhose an.

    Definitiv ausschließen als Täter kann die Kripo den Mann, der die Opfenbacher Volksbank am 6. November 2013 überfallen hat – er sitzt in Haft.

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