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Allgäu Airport: Von Memmingen gehen weiter keine Flüge an deutsche Flughäfen

Allgäu Airport

Von Memmingen gehen weiter keine Flüge an deutsche Flughäfen

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    Nach der Pleite von Intersky gibt es von Memmingen keine Flüge mehr zu Zielen innerhalb Deutschlands.
    Nach der Pleite von Intersky gibt es von Memmingen keine Flüge mehr zu Zielen innerhalb Deutschlands. Foto: Ulrich Wagner (Archiv)

    In der Fliegersprache würde man sagen: heftige Turbulenzen. 2015 war für den Allgäu- Airport „ein wechselvolles Jahr mit Licht und Schatten“, bilanzierte am Dienstag Airport-Geschäftsführer Ralf Schmid. Licht vor allem, weil der Bayerische Verwaltungsgerichtshof im Juni sämtliche Klagen gegen einen Ausbau des Regionalflugplatzes in Memmingerberg abgewiesen hat. Licht auch, weil der für den Allgäu-Airport positive Ausgang der Bürgerentscheide in Memmingen und im Landkreis Unterallgäu den Weg freigemacht hat für den weiteren Ausbau des Flughafens. Schatten auf den Flugplatz warf dagegen die Pleite der österreichischen Fluglinie Intersky. Denn damit sind vor ein paar Wochen auf einen Schlag alle innerdeutsche Verbindungen von und nach

    Auch 2016 keine Flüge von Memmingen nach Hamburg und Berlin

    Auch 2016 dürften Ziele wie Berlin, Hamburg oder Köln vom Allgäu-Airport aus gesehen in weiter Ferne liegen. Derzeit ist laut Geschäftsführer Schmid keine Fluglinie in Sicht, die als Ersatz für Intersky diese Strecken bedienen könnte.

    Trotz des Wegfalls der innerdeutschen Ziele sieht Schmid den Allgäu-Airport im Aufwind. Bis zum Jahresende erwartet er etwa 880.000 Passagiere und damit das bisher zweitbeste Ergebnis des Flugplatzes (nur 2010 war mit 912.000 besser). Dazu habe vor allem die ungarische Wizz Air beigetragen, die ihr Angebot nach Osteuropa stetig ausgebaut hat. Deshalb fielen unter dem Strich die durch Intersky weggebrochenen 6000 Passagiere nicht sehr ins Gewicht.

    Der Ausbau des Allgäu Airport geht 2017 richtig los

    Die Steigerung der Passagierzahlen um 15 Prozent, resultiert natürlich auch aus dem schwachen Ergebnis des Vorjahres. 2014 waren wegen der Ukraine-Krise vor allem Flüge nach Kiew und andere osteuropäische Städte schlechter gebucht. Diese Ziele waren heuer wieder stärker nachgefragt. 15 Prozent Wachstum dürfte es aber in 2016 nicht noch einmal geben. Schmid denkt da eher, dass im kommenden Jahr die Passagierzahlen das Niveau von 2015 erreichen werden. Um eine „schwarze Null“ zu schreiben, damit also alle Zinsen und Tilgungen bezahlt werden können, wäre etwa eine Million Fluggäste nötig.

    Der Ausbau des Airports beginnt damit, dass 2016 ein zweites Instrumentenlandesystem - eine Hilfe für Piloten beim Start und beim Landen - installiert wird. Dadurch sind Landungen bei Ostwind und gleichzeitig schlechter Sicht möglich. Die Hauptarbeiten erfolgen im Jahr 2017, wenn die Start- und Landebahn saniert und verbreitert wird. „Das wird unter vollem Flugbetrieb erfolgen“, sagte Schmid. Tagsüber werde geflogen, nachts gearbeitet. Insgesamt sind die Bauarbeiten auf 16,5 Millionen Euro veranschlagt. Der Freistaat Bayern hat in Aussicht gestellt, 75 Prozent dieser Kosten zu übernehmen.

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